Heiland, Paul

Heiland, Paul
Namensvarianten
Heiland, Paul, Dr.
Geburtsdaten
05.02.1870, Potsdam
Sterbedaten
21.09.1933, Potsdam
Adresse
Potsdam
München

Der Kunsthistoriker Paul Heiland, Sohn des Potsdamer Seidenfabrikanten Wilhelm Heiland und dessen Ehefrau Clara Pignol, hatte sich als Sammler insbesondere auf Fayence spezialisiert. Daneben legte er auch eine Sammlung zu Berliner Eisenguss an, die er dem Germanischen Nationalmuseum vermachte. Auch ein Teil seiner Fayence-Sammlung, die die städtischen Kunstsammlungen Nürnberg 1928 übernommen hatten, befindet sich heute als Leihgabe im Germanischen Nationalmuseum; das Museum selbst hatte den Ankauf einige Jahre zuvor abgelehnt. Anfang der 1930er Jahre vermittelte Paul Heiland auch den Verkauf eines Teils der Fayence-Sammlung Igo Levis an die Stadt Nürnberg. Einen weiteren Teil der Heilandschen Fayence-Sammlung kaufte 1925 das Märkische Museum in Berlin, einen Großteil seiner Sammlung vermachte Heiland testamentarisch dem Bayerischen Nationalmuseum.

Teile seiner Sammlungen verzeichnete Heiland in vier Inventarbüchern, die sich heute im Archiv des Bayerischen Nationalmuseums befinden. Die Inventarbände enthalten zum Großteil Einträge zur Fayence-Sammlung, daneben aber auch 26 Gusseisen-Objekte. Zu den meisten sind die Vorbesitzer vermerkt, bei einem kleineren Teil auch das Ankaufsdatum (in der Regel 1916/17). Wann das Inventar erstellt wurde, ließ sich nicht rekonstruieren. Weitere Objekte sind in einer Publikation zu Eisenkunstguss von 1917 verzeichnet. Laut Unterlagen im Historischen Archiv kamen mit der Sammlung Karteikarten ins Haus, die jedoch derzeit nicht auffindbar und möglicherweise im Krieg untergegangen sind. Da Heiland bereits im September 1933 verstarb, kann vermutet werden, dass die Gusseisensammlung im Wesentlichen vor 1933 entstand. Die Gusseisen-Sammlung Heiland im Germanischen Nationalmuseum umfasst insgesamt 388 Objekte, die heute auf die Sammlungen „Skulptur bis 1800“ (160 Objekte), „Kunst und Kunsthandwerk 19. bis 21. Jahrhundert“ (124 Objekte) und „Textilien, Kleidung und Schmuck“ (104 Schmuckobjekte) aufgeteilt sind.

 

Quellen

München, Bayerisches Nationalmuseum, Archiv, Inventarbücher der Sammlung Heiland

Nürnberg, HA GNM, GNM-Akten K 37.43, Dr. Heiland, Potsdam; GNM-Akten K 426, Sonderakten

 

Literatur

Silvia Glaser: Nürnberger Fayencen. Geschichte und Erzeugnisse einer Manufaktur in der Reichsstadt. Bestandskatalog des Germanischen Nationalmuseums. Nürnberg 2017, S. 24–26

Martin Krieger: Paul Heiland zum Gedächtnis. In: Keramos 25, 1964, S. 3–24

Hans Rupé: Katalog süddeutscher und mitteldeutscher Fayencen aus dem Vermächtnis Dr. Paul Heiland. München 1934

Hermann Schmitz: Berliner Eisenkunstguß. Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen des königlichen Kunstgewerbemuseums 1867–1917. München 1917

Bearbeitung
AE