Reichart, Carl

Reichart, Carl
Namensvarianten
Reichart, Carl, Dr.
Geburtsdaten
20.09.1877, Schwarzach (Vorarlberg)
Sterbedaten
1957
Adresse
Neu-Ulm
Innsbruck
München

Der promovierte Oberstaatsbibliothekar Carl Reichart war seit 1911 mit Amelie Geiger (geb. 1.10.1884 in Neu-Ulm) verheiratet. Das Ehepaar war zwischen 1940 und 1944 in Neu-Ulm, in München und in Innsbruck als erstem Wohnsitz wohnhaft.

Amelie Geiger war die Tochter des Neu-Ulmer Militärs und Kunstsammlers Friedrich Geiger (Esslingen am Neckar 10.4.1840–25.2.1930 Neu-Ulm). Der frühere Hauptmann Geiger hatte nach dem Ende seiner Militärlaufbahn ab 1876 eine wohl mehrere tausend Objekte umfassende Kunst- und Altertümersammlung aufgebaut und besaß außerdem eine umfangreiche Bibliothek. Teile von ihr gelangten in das Ulmer Museum und das Neu-Ulmer Heimatmuseum, weitere Teile wurden zwischen 1929 und 1936 in mehreren Auktionen versteigert. Es ist bekannt, dass das Ehepaar Reichart Objekte aus der Sammlung Geiger an Museen verkaufte. So bot etwa die Tochter Geigers 1941 dem Germanischen Nationalmuseum Objekte aus der „Altertumssammlung“ ihres Vaters an. Ob auch die beiden im Projekt untersuchten, von Reichart erworbenen Objekte aus der Sammlung Geiger stammen, ließ sich nicht klären.

 

Quellen[1]

Düsseldorf, Stadtarchiv, IV 3778 II a 40, Akten der Kunstsammlungen der Stadt Düsseldorf, Angebote und Ankäufe 1.11.1938 bis 31.1.1939, Schriftwechsel Reichart mit Kunstsammlungen Düsseldorf, 17.1.1939, 20.1.1939

Neu-Ulm, Edwin Scharff Museum, NL Friedrich Geiger[2]

Neu-Ulm, Stadtarchiv, Meldekarte Carl Reichart

Nürnberg, HA GNM, K 133, Ankaufsakten 1940/41, Schriftwechsel Reichart-Geiger mit Kohlhaußen, GNM, 29.5.1941 (Nr. 1546), 4.6.1941 (zu Nr. 1546)

Ulm, Stadtarchiv, B 322/20 Nr. 5, Einzelerwerbungen des Museums Ulm aus der Kunstsammlung Geiger, 1909–1929; G 2, Geiger, Friedrich, Personendokumentation; NL H Geiger, Friedrich, Nr. 11, Korrespondenzen u. Notizen betr. Geigersche Sammlung von Kunst u. Altertum

 

Literatur

The Geiger collection. Catalogue of an exhibition of Gothic and Renaissance Germanic ironwork. Bearb. von Friedrich Geiger und A. Wallace Rimington. Ausst.Kat. The Fine Art Society, London. London 1907

Gemälde, 16.–19. Jahrhundert, Sammlung Geiger Ulm, u. a. B.: Werke von Calvaert, Petter, Ihle, Hackert [...]; antike Möbel, Perser-Teppiche; China, Kunst und Kunstgewerbe, Arbeiten in Holz, Stein, Silber, Keramik. Internationales Kunst- und Auktions-Haus, Berlin, 9.–10. Dezember 1929, URL: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/internat_kunst_auktionshaus1929_12_09 [05.09.2018]

Bibliothek des Hauptmanns Friedrich Geiger, Neu-Ulm, und Beiträge aus anderem Besitz: Americana, Incunabeln, deutsche, englische, französische, italienische und spanische Literatur, Geographie, Reisen, Geschichte Schwabens usw., illustrierte Bücher des XV. bis XIX. Jahrhunderts, alte Medizin, Naturwissenschaften, Kunst. Aukt.Kat. Joseph Baer & Co., Buchhandlung und Antiquariat, Frankfurt a.M., 6. Oktober 1931, URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/baer1931_10_06/0004 [05.09.2018]

Alte Gemälde, Antiquitäten, Plastiken, Möbel: Sammlung des † Hauptmann a. D. Geiger, Neu-Ulm und aus Schwäb. Sammlerbesitz. Aukt.Kat. Kunsthandlung Paul Hartmann, Stuttgart, 18.–20. September 1935, URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/hartmann1935_09_18 [05.09.2018]

Gemälde, Porzellan, Zinn, Broncen, Silber, Antiquitäten, Möbel, Orientteppiche: aus auswärtigem und aus Stuttgarter Privatbesitz (Katalog Nr. 71). Aukt.Kat. Kunsthandlung Paul Hartmann, Stuttgart, 20.–21. Februar 1936, URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/hartmann1936_02_20 [05.09.2018]

Barbara Treu: Stadt Neu-Ulm 1869–1994. Neu-Ulm 1994, S. 548–549 (mit weiterer Literatur)[3]

Frank Raberg: Biografisches Lexikon für Ulm und Neu-Ulm. Ostfildern 2010, S. 114–115 (mit weiterer Literatur)



[1] Für Hinweise zu Carl Reichart sowie Friedrich Geiger und seiner Kunstsammlung danke ich Günther Kuss, Kassel.

[2] Für Auskünfte hierzu danke ich Larissa Ramscheid, Neu-Ulm, Email vom 21.10.2016.

[3] Für Hinweise auf die Publikationen Treu 1994 und Raberg 2010 danke ich Bettina Bodenberger, StadtA Neu-Ulm, Schreiben vom 27.5.2016.

Bearbeitung
AE