Malaga (?), Schlafender Schäferknabe, letztes Viertel 18. Jh. (Pl.O. 2557)

Malaga (?), Schlafender Schäferknabe, letztes Viertel 18. Jh. (Pl.O. 2557)
Inv.Nr.
Pl.O. 2557
Zugangsregisternr.
ZR 1933/63
Material
Figuren: rotbraune Terracotta, hell grundiert, differenziert farbig gefasst; Felshügel: Korkeichenrinde, Tannenholz; Sockelplatte: Blattsilber auf rotem Poliment
Maße
Höhe 36,5 cm
Breite 26 cm
Tiefe 25 cn
Höhe Sockel 3-3,3 cm
Sammlung
Skulptur bis 1800
Objektuntersuchung
auf der Unterseite Beschriftung mit rotem Fettstift „13“
DatumProvenienz
20.11.1933Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Heilbronner (Henri Heilbronner Antiquitäten)[1]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 ist bedenklich, es liegen Verdachtsmomente vor.

Die Terracotta-Figur eines schlafenden Schäferknaben wurde im November 1933 zusammen mit KG 1042 und HG 8832 beim jüdischen Münchner Kunsthändler Henri Heilbronner erworben.

Die Beschriftung auf der Unterseite (rote „13“) konnte nicht zugeordnet werden. Der Preis von 450 RM erscheint gegenüber vergleichbaren Erwerbungen im selben Zeitraum nicht auffallend niedrig – so erwarb das Germanische Nationalmuseum etwa 1929 einen kleinen geflügelten Putto aus Ton, datiert 1730, bei Siegfried Lämmle für 550 RM (Pl.O. 2444), 1932 einen Tonbozzetto des Hl. Petrus aus dem 18. Jahrhundert bei der Wiener Galerie Sanct Lucas für 300 ÖS (Pl.O. 2538) und im August 1934 ein Roman Anton Boos zugeschriebenes Tonmodell einer Immaculata bei der Münchner Kunsthändlerin Emilie Geißler-Stockmann für 550 RM (Pl.O. 2721).

Zum Ankauf hat sich eine von Heilbronner unterzeichnete Quittung erhalten.[2]

 

Siehe zu den Erwerbungen bei Heilbronner auch:

Anja Ebert: „... so wär's schon sehr nett wenn Sie recht bald wieder kommen könnten“ – Die Geschäftsbeziehungen von Henri Heilbronner und Julius Böhler in der NS-Zeit. In: Anja Ebert, Timo Saalmann: Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen des Germanischen Nationalmuseums zwischen 1933 und 1945 – Weitere Ergebnisse der Provenienzforschung. Hrsg. von Anne-Cathrin Schreck. Nürnberg 2019, S. 17–33, URL: http://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/393.




[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Pl.O. 2557 (Kaufpreis 450 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 125, Ankaufsakten 1933, Schriftwechsel Heilbronner mit Zimmermann, GNM, 14.10.1933 (Nr. 6264), 20.11.1933 (Nr. 7021/6264), 21.11.1933 (Nr. 7021, rückseitig), 24.11.1933 (Nr. 7129); GNM-Akten K 3134, Hauptmuseumsfonds Ein- und Ausgabebelege 1933, Beleg Nr. 209/48, Rechnung Heilbronner, 14.10.1933, Quittung Heilbronner 24.11.1933. – S. dazu auch Claudia Maué: Die Bildwerke des 17. und 18. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum. Teil 2: Bayern, Österreich, Italien, Spanien. Bestandskatalog (Kataloge des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg). Nürnberg, Mainz 2005, S. 303–305, Kat.Nr. 229.

[2] HA GNM, GNM-Akten K 3134, Hauptmuseumsfonds Ein- und Ausgabebelege 1933, Beleg Nr. 209/48, Rechnung Heilbronner, 14.10.1933, Quittung Heilbronner 24.11.1933.

Bearbeitung
AE