Schröder, Johann Heinrich, Vase Blaumalerei, um 1720 (Ke 2102)

Schröder, Johann Heinrich, Vase Blaumalerei, um 1720 (Ke 2102)
Inv.Nr.
Ke 2102
Inv.Nr. (alt)
HG 9419
Zugangsregisternr.
ZR 1940/40
Alternativer Titel
Kasseler Fayence Vase
Material
Kasseler Fayence, Blaumalerei
Maße
Höhe 15,6 cm
Sammlung
Kunsthandwerk bis 1800
Objektuntersuchung
Beschriftung in Bleistift "763"
DatumProvenienz
17.10.1940Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Steinhauser (Kunsthandlung Ludwig Steinhauser)[1]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 konnte nicht eindeutig geklärt werden.

Die Vase wurde 1940 zusammen mit ihrem Pendant Ke 2103 beim Münchner Kunsthändler Ludwig Steinhauser erworben. Im Inventarbuch der Keramik-Sammlung findet sich zu den beiden Vasen folgender Vermerk: „aus der Auktion der Fay. Sammlung des Erzherzogs Victor in Salzburg hatte [sic]. Die Auktion fand im Dorotheum statt“. Dies bezieht sich vermutlich auf die 1921/22 in mehreren Teilen versteigerte Sammlung des österreichischen Erzherzogs Ludwig Viktor (Wien 15.5.1842 – 18.1.1919 Kleßheim) aus Schloss Kleßheim bei Salzburg. In Teil 3 der Auktion kam unter Los-Nr. 424 eine ebensolche Vase zum Aufruf.[2]

Da sich der Eintrag allein im – erst nach 1945 angelegten – Inventarbuch der Keramik-Sammlung findet, nicht jedoch in anderen Erwerbs- oder Inventarunterlagen, war dies offenbar beim Ankauf der Vasen nicht bekannt. Es ist unklar, woher die Angabe im Keramik-Inventarbuch stammt und ob sie tatsächlich als Vorprovenienz zu verstehen ist oder lediglich als Hinweis auf ein Vergleichsstück. Von anderer Hand ist jedenfalls hinzugesetzt „zwei gleiche Stücke im Mus[eum] f[ür] Kunst u[nd] Gew[erbe], Hamburg“. Gegen die Vorprovenienz spricht nicht zuletzt, dass in der Auktion ein Einzelstück und kein Vasenpaar versteigert wurde. Es ließ sich jedenfalls nicht verifizieren, ob die Vase aus der Sammlung des Erzherzog Ludwig Viktor identisch ist mit Ke 2102 oder Ke 2103.

Die Bleistiftbeschriftung auf der Unterseite von Ke 2102 („763“) konnte nicht zugeordnet werden.



[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Ke 2102, Ke 2103, HG 9419, HG 9420 (Kaufpreis 600 RM, zus. mit Ke 2103). – HA GNM, GNM-Akten K133, Ankaufsakten 1940/1941, Höhn, GNM, an Steinhauser, 17.10.1940 (Nr. 2855), Höhn, GNM, an Bayer. Staatsbank, 17.10.1940 (Nr. 2860); GNM-Akten, K 3326, Hauptmuseumsfonds Ausgabebelege 1940/1941, Beleg Nr. 136/25, Rechnung Steinhauser, 10.10.1940, Quittungen Steinhauser, 8.10.1940 (Teilbetrag 100 RM), 22.10.1940 (Teilbetrag 500 RM).

[2] Gesamteinrichtung Schloß Kleßheim Nachlaß Erzherzog Ludwig Viktor (T. 3 : 1. Kunstauktion). Gemälde, Aquarelle, Miniaturen, Skulpturen, Gold- und Silberarbeiten, Kunstmobiliar, Keramik, Bildteppiche, Dosen, Japonika (Katalog Nr. 316). Hrsg. von Dorotheum, Kaiserlich-Königliches Versatz-, Verwahrungs- und Versteigerungsamt. Aukt.Kat. Dorotheum, Wien, 30. Mai – 3. Juni 1921, URL: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/dorotheum1921_05_30bd3 [06.06.2018]., Los-Nr. 424, Taf. 97: „Gerippte Vase aus süddeutscher Fayence von ovalem Grundriß mit ornamentaler Blaumalerei in der Art von Rouen. An den Schmalseiten als Handhaben zwei vollrund modellierte, aufgesetzte chinesische Knaben in manganfarbenen Gewändern mit gelben Schuhen. Um 1730. Höhe 15 cm.“

Bearbeitung
AE