Rahmen eines Reliquiendepositoriums, um 1760/70 (KG 1042)

Rahmen eines Reliquiendepositoriums, um 1760/70 (KG 1042)
Inv.Nr.
KG 1042
Zugangsregisternr.
ZR 1933/62
Material
Lindenholz, farbig gefasst und vergoldet
Maße
Höhe 66,5 cm
Breite 55,5 cm
Tiefe 20 cm
Sammlung
Skulptur bis 1800
Objektuntersuchung
kein Befund
DatumProvenienz
20.11.1933Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Heilbronner (Henri Heilbronner Antiquitäten)[1]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 ist bedenklich, es liegen Verdachtsmomente vor.

Der Tabernakelrahmen wurde im November 1933 zusammen mit Pl.O. 2557 und HG 8832 beim jüdischen Münchner Kunsthändler Henri Heilbronner erworben.

Zum Ankaufspreis von 1.000 RM lassen sich keine wirklich aussagekräftigen Angaben machen, da sich kaum Vergleichsbeispiele finden ließen, er erscheint jedoch nicht auffällig niedrig. 1932 erwarb das Germanische Nationalmuseum von „Nik. Karger“, Wien, 2 Wandtabernakel des 18. Jahrhunderts mit den Maßen 144 x 85 cm für zusammen 800 RM. In Auktionen der Zeit tauchen vereinzelt (leere) Tabernakelrahmen auf, doch waren die Treffer hinsichtlich Material, Größe, Verortung oder Datierung in der Regel nicht mit KG 1042 vergleichbar oder es konnten keine Schätz- oder Zuschlagspreise ermittelt werden.[2]

Zum Ankauf hat sich eine von Heilbronner unterzeichnete Quittung erhalten.[3]

 

Siehe zu den Erwerbungen bei Heilbronner auch:

Anja Ebert: „... so wär's schon sehr nett wenn Sie recht bald wieder kommen könnten“ – Die Geschäftsbeziehungen von Henri Heilbronner und Julius Böhler in der NS-Zeit. In: Anja Ebert, Timo Saalmann: Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen des Germanischen Nationalmuseums zwischen 1933 und 1945 – Weitere Ergebnisse der Provenienzforschung. Hrsg. von Anne-Cathrin Schreck. Nürnberg 2019, S. 17–33, URL: http://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/393.

 



[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu KG 1042 (Kaufpreis 1.000 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 125, Ankaufsakten 1933, Schriftwechsel Heilbronner mit Zimmermann, GNM, 14.10.1933 (Nr. 6264), 20.11.1933 (Nr. 7021/6264), 21.11.1933 (Nr. 7021, rückseitig), 24.11.1933 (Nr. 7129); GNM-Akten K 3134, Hauptmuseumsfonds Ein- und Ausgabebelege 1933, Beleg Nr. 209/48, Rechnung Heilbronner, 14.10.1933, Quittung Heilbronner 24.11.1933.

[2] Z.B. Antiquitäten: Möbel und Holzplastik des XV. – XVIII. Jahrhunderts, Gemälde alter Meister, Bronzen, Keramik u. a., alte orientalische Teppiche; Bibliothek John Henry Mackay (Katalog Nr. 2068). Aukt.Kat. Rudolph Lepke’s Kunst-Auctions-Haus, Berlin, 25.–26. Oktober 1933, URL: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lepke1933_10_25 [09.02.2018], Los-Nr. 276: „Tabernakelrahmen mit Säulen, flankiert von Voluten mit geflügelten Engeln, farbig bemalt, H. 98 cm, Br. 137 cm.“ Im Katalog sind keine Preise verzeichnet, zur Auktion ist kein Preisbericht erschienen.

[3] HA GNM, GNM-Akten K 3134, Hauptmuseumsfonds Ein- und Ausgabebelege 1933, Beleg Nr. 209/48, Rechnung Heilbronner, 14.10.1933, Quittung Heilbronner 24.11.1933.

Bearbeitung
AE