Besteckset, vor 1813 (HG 9059)

Besteckset, vor 1813 (HG 9059)
Inv.Nr.
HG 9059
Zugangsregisternr.
ZR 1935/70
Alternativer Titel
Messer, Gabel, Löffel aus Silber
Material
Silber
Sammlung
Kunsthandwerk bis 1800
Objektuntersuchung
gez. "C.V.C."; Gabel und Löffel tragen den Stempel "F.W." [Friedrich Wilhelm] aus der Gold- und Silbersammlung der Freiheitskriege 1813
DatumProvenienz
02.10.1935Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Schenkung von Sibylle von Yorry[1]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 konnte nicht eindeutig geklärt werden.

Das aus Messer, Gabel und Löffel bestehende Besteckset erhielt das Haus 1935 von Sibylle von Yorry, geb. von Zedtwitz, zum Geschenk. Die drei Silberobjekte tragen die Bezeichnung „C.v.G“ (laut einer älteren Beschreibung „C.V.C“), Gabel und Löffel zudem den Stempel „F.W.“ [Friedrich Wilhelm], den Stempel der Gold- und Silbersammlung der Freiheitskriege 1813.

Sibylle von Yorry (Münster 8.11.1879 – 30.1.1959 Bischofswiesen-Strub) und ihr Ehemann Georg (Neustrelitz 11.4.1870 – 21.9.1956 Bischofswiesen-Strub) lebten im Haus Hubertus in Bischofswiesen-Strub bei Berchtesgaden, seit Juni 1935 auch in München.[2] Georg von Yorry war NSDAP-Kulturwart von Berchtesgaden/Bischofswiesen.[3]

Zur Familie bestand seitens des Museums offenbar persönlicher Kontakt. Aus Korrespondenz der 1950er Jahre geht hervor, dass bereits in den 1930er Jahren der damalige Museumskonservator für Archiv, Münzkabinett und Waffensammlung August Neuhaus bei der Familie von Yorry „Gegenstände von Museumswert“ besichtigt hatte.[4]

Ob die Schenkung an das Museum in diesem Kontext erfolgte, ließ sich ebenso wenig klären wie die weitere Herkunft und die Auflösung der Gravur "C.v.G.". Auch der im Museumsarchiv verwahrte Nachlass von Yorry-Zedtwitz lieferte dazu keine Auskünfte.[5] Nach dem Tod ihres Mannes schenkte Sibylle von Yorry zwischen 1957 und 1959 dem Haus ein großes Konvolut aus Kunsthandwerk, Textilien und Gemälden.[6]



[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu HG 9059.

[2] Gemeindearchiv Bischofswiesen, Meldekarte Georg und Sibylle von Yorry.

[3] HA GNM, GNM-Akten K 1668, Sibylle von Yorry an Germanisches Nationalmuseum, 7.4.1957 (Nr. 3228).

[4] Gemeinde Bischofswiesen (Hrsg.): Festschrift 850 Jahre Bischofswiesen 1155–2005. Berchtesgaden 2005, URL: http://gemeinde.bischofswiesen.de/medien/festschrift-850-jahre-bischofswiesen.pdf [6.6.2016], S. 27.

[5] HA GNM, NL Georg von Yorry und Sibylle von Yorry, geb. von Zedtwitz.

[6] HA GNM, GNM-Akten K 1668, Schriftwechsel Sibylle von Yorry, geb. Freiin von Zedtwitz, Haus Hubertus, Berchtesgaden-Strub mit GNM.

Bearbeitung
AE