Model: Medaillon mit Engelskopf, um 1600 (HG 9499)

Model: Medaillon mit Engelskopf, um 1600 (HG 9499)
Inv.Nr.
HG 9499
Zugangsregisternr.
ZR 1941/113
Material
Ton
Maße
Durchmesser 4,5 cm
Sammlung
Kunsthandwerk bis 1800
Objektuntersuchung
nicht erfolgt
DatumProvenienz
03.11.1941Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Schenkung von Malwine Bürkler[1]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 ist rekonstruierbar und unbedenklich.

Malwine Bürkler, Nürnberg-Zerzabelshof, Fallrohrstr. 42, schenkte dem GNM am 3. November 1941 Bruchstücke tönerner Modeln. Auf der Inventarkarte heißt es, diese Objekte seien „Ende des vorigen Jahrhunderts in der Klinggasse in Rothenburg o. T. gefunden“ worden. „Ein Teil des Fundes wurde schon früher an ein Museum abgegeben, an das sich die Schenkerin nicht mehr erinnerte.“ Die Objekte hätten sich demnach im Besitz der Familie befunden. Die Angaben zur Auffindung der Formmodel könnte im Zusammenhang mit Arbeiten am Straßenbelag in der Klinggasse stehen; im Stadtarchiv Rothenburg ist ein Akt mit der Laufzeit 1878–1898 über das Pflasterung und den Unterhalt der Straße vorhanden.[2] Eine Hafnerfamilie Bürkler ist zudem in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts in Rothenburg ob der Tauber nachweisbar. Das Haus Klingengasse 30 (alte Hausnummer 721a) war seit 1843 im Besitz der Familie.[3]

Die Vorbesitzerin war Malwine (nicht: Malvira) Bürkler, die 1942 als Oberlehrerswitwe in der Fallrohrstraße 42 nachgewiesen ist.[4] Ihr Ehemann Andreas Bürkler findet sich in den Einwohnerbüchern 1936, 1938 und 1940 als Oberlehrer a.D.[5] Malwine Bürkler hätte demnach in die Familie eingeheiratet. Ihr Mann wäre dann der am 23. oder 29. Februar 1872 geborene Andreas Friedrich, Sohn des Hafners Georg Leonhard Bürkler.[6]



[2]StadtA Rothenburg ob der Tauber, NA 1737/1 „Herstellung und Unterhalt der Stadtpflasterung, darin Situationsplan zum Plattenbelag eines Abschnittes in der Klingengasse 1878-1898“. Frdl. Auskunft von Angelika Tarokic, E-Mail vom 7.7.2016. – In einer Besprechung der Gewerbeausstellung 1882 in Nürnberg wird bemerkt, der „Töpfer Bürkler in Rothenburg“ weise darauf hin, dass „seine [Kachel-]Oefen aus Modellen geformt sind, die sich seit 300 Jahren im Besitz seines Geschäfts befinden“. Ferdinand Luthmer: Die bayerische Landes-, Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung in Nürnberg 1882 (Schluss). V. Das Kunstgewerbe. In: Deutsche Bauzeitung, 1882, No. 70, S. 445–449.

[3]StadtA Rothenburg ob der Tauber, Hausbesitzerbücher und Familienbogen Georg Leonhard Bürkler, Bl. 436 und 437. Frdl. Auskunft von Angelika Tarokic, E-Mail vom 7.7.2016.

[4]Einwohnerbuch Nürnberg 1942, S. 84.

[5]Einwohnerbuch Nürnberg 1936, S. 82; Einwohnerbuch Nürnberg 1938, S. 82; Einwohnerbuch Nürnberg 1940, S. 84.

[6]StadtA Rothenburg ob der Tauber, Hausbesitzerbücher und Familienbogen Georg Leonhard Bürkler. Frdl. Auskunft von Angelika Tarokic, E-Mail vom 7.7.2016; Geburtsanzeige Friedrich Bürkler, Sohn des Hafnermeisters Georg Leonhard Bürkler, 23.2.1872, Amts- und Anzeigenblatt für das Königl. Bezirksamt Rothenburg o/T vom 23.3.1872 (Nr. 24).

Bearbeitung
TS