Roth (Hermann Roth Antiquitäten)

Roth (Hermann Roth Antiquitäten)
Adresse
Barerstr. 8, München (1935)
Ottostr. 3b, München (1941)
Karlstr. 20, München (1934)
Inhaber / Mitarbeiter

Die Kunsthandlung wurde in den 1930er und 1940er Jahren von Hermann Roth jun. in München geführt. Laut Briefkopf firmierte sie „vordem [als] A. Mauerer/Th. Roth, gegr. 1882“. Sie lässt sich in München an wechselnden Adressen nachweisen: 1934 in der Karlstraße 20, anschließend in der Barerstraße 8. Spätestens 1941 war Roth offenbar in die Ottostraße 3b verzogen. In nicht datierten Unterlagen der US-Behörden ist seine Adresse mit Fürstenstraße 12 und sein Gewerbe mit „furniture, antiquities, applied art“ vermerkt. 1947 gibt er seine Adresse mit Westenriederstraße 13 an. Damals musste er drei Möbelstücke, die er 1942 in Straßburg erworben hatte, an den CCP München abliefern.

Der unter Verfolgungsdruck stehende Münchner Kunsthändler Henri Heilbronner hatte Roth 1937 offenbar zur Übernahme seines Geschäftes vorgeschlagen, die Übernahme scheint jedoch nicht zustande gekommen zu sein.[1]

1932 war Roth Gründungsvorstand der „Vereinigung der Antiquitätenhändler in München“, die bereits 1934 im von Adolf Weinmüller geleiteten, der Reichskammer der bildenden Künste unterstellten „Bund deutscher Kunst- und Antiquitätenhändler“ aufging.

Ein Hermann Roth aus Darmstadt war dort spätestens 1940 als Kunsthändler und Immobilienmakler tätig. Laut Auskunft des Stadtarchivs Darmstadt ist er nicht identisch mit dem Münchner Hermann Roth (der Darmstädter Hermann Roth wurde geb. am 30.09.1890 in Frankfurt/Main, verst. 18.2.1955 Darmstadt).[2]

 

Quellen

München, Staatsarchiv, Pol.Dir. 4670 Bund deutscher Kunst- und Antiquitätenhändler e.V.; Pol.Dir. München 6344, Vereinigung der Antiquitätenhändler in München e.V.; Pol.Dir. 13629, Personenakte Henri Heilbronner

München, Stadtarchiv, Adressbücher München; Einwohnermeldekartei, Eintrag zu Hermann Roth

Washington D.C., National Archives and Records Administration (NARA), NARA M1946, Records Concerning the Central Collecting Points ("Ardelia Hall Collection"): Munich Central Collecting Point, 1945–1951, Administrative Records, Art Dealers, Artists, Exhibitors And Societies, Catalog ID 3725253, S. 24, URL: https://www.fold3.com/image/269883256 [24.8.2015]; NARA M1949, Records of the Monuments, Fine Arts, and Archives (MFAA) Section of the Preparations and Restitution Branch, OMGUS, 1945–1951, Claims of Cultural Property Removed by German Forces, Bavaria Decl. No: 02029, Catalog ID 1571290, S. 3, URL: https://www.fold3.com/image/292834892 [15.9.2016]

 

Literatur

Meike Hopp: Kunsthandel im Nationalsozialismus. Adolf Weinmüller in München und Wien. Köln, Weimar, Wien 2012, S. 40



[1] S. dazu auch den Beitrag zu Heilbronner in der Publikation des GNM-Provenienzforschungsprojektes.

[2] Freundliche Auskunft Anke Leonhardt, Stadtarchiv Darmstadt, Email vom 18.8.2016.

Bearbeitung
AE