Krodel, Matthias d. J. (vor 1595-1618), Christina Röhling (1564-1623), 1615 (Gm 1297)

Krodel, Matthias d. J. (vor 1595-1618), Christina Röhling (1564-1623), 1615 (Gm 1297)
Inv.Nr.
Gm 1297
Zugangsregisternr.
ZR 1933/32
Material
Öl auf Rotbuchenholz
Maße
Höhe 102 cm
Breite 80 cm
Sammlung
Malerei bis 1800 und Glasmalerei
Objektuntersuchung
Auf der parkettierten Gemälderückseite ein weißer Papieraufkleber mit einem runden Stempel des französischen Zolls. Unten am linken Schenkel des Zierrahmens ein kleiner Aufkleber (schwarz bedruckt „113“). Zudem spätere Beschriftungen und Inventarnummern des GNM.
DatumProvenienz
09.04.1902Eugen Fischhof, Paris, erworben auf der Auktion Petit (Galerie George Petit), Paris, Los-Nr. 5, eingeliefert von Léon Mniszech[1]
1903Unbekannte(r) Besitzer, erworben auf der Auktion Christie, Manson & Woods, London, eingeliefert von Eugen Fischhof[2]
zwischen 1903 und 14.12.1923Verbleib unbekannt
14.12.1923A. L. Nicholson, London, erworben auf der Auktion Christie, Manson & Woods, London, Los-Nr. 27 [3]
November 1927Unbekannte(r) Besitzer, erworben von A. L. Nicholson, London [4]
zwischen November 1927 und 1933Verbleib unbekannt
1933Johannes Carl Isenberg, Gut Travenort, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [5]
24.08.1933Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Johannes Carl Isenberg[6]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 konnte nicht eindeutig geklärt werden.

Das später als Porträt der Christina Röhling von Matthias Krodel identifizierte Damenporträt wurde auf der Auktion der Pariser Galerie Georges Petit vom 9. bis 11. April 1902 zusammen mit dem Gegenstück Gm 1292 aus dem Nachlass des Comte Léon Mniszech versteigert. Das Gemälde war zu der Zeit Mathias Kager zugeschrieben. Dem annotierten Auktionskatalog der Bibliothek des Philadelphia Museum of Art nach erzielte das Porträt eine Summe von 15.000 Fr.[1] Ernst Heinrich Zimmermann erkundigte sich vor dem Ankauf von Gm 1292 bei Guy Stein, ob sich auch das Gegenstück (Gm 1297) in der Sammlung Mniszech befunden habe. Stein teilte darauf mit, der Kunsthändler Eugen Fischhof, Schwiegersohn des Pariser Kunsthändlers Charles Sedelmeyer, habe das Bild für 15.000 Fr gekauft.[2] Am 20. Juni 1903 wurde das Porträt in London bei Christie’s für 450 Guinee versteigert. Bis zu einer erneuten Auktion bei Christie's sind weitere Besitzverhältnisse nicht bekannt. Gm 1297 wird am 14. Dezember 1923 als „lot 27“ unter „from different properties“ versteigert. Das Bild geht für 195,5 Pfund an A.L. Nicholson, London. Im November 1927 soll es sich es sich in der John Levy Galleries in New York befunden haben. Von dort könnte es an die Familie Isenberg gegangen sein; Zimmermann erwähnt in einem undatierten Schreiben an Theodor Lewald, der Mitglied und Vorsitzender des Verwaltungsrats des Museums war: „Der Zufall will es, daß mir die Photographie dieses Bildes heute in Form einer Wappenanfrage von einem deutschen Privatmann geschickt wird, der es vor kurzem in New York gekauft hat. Hoffentlich landet auch dieses Bild in absehbarer Zeit noch im Germanischen Museum.“[3]



[1] Collection Mniszech. Catalogue de tableaux anciens: portraits. Bearb. von L. Roger-Miles. Aukt.Kat. Georges Petit, Paris, 9.–11. April 1902, Nr. 5, S. 15, s/w-Abbildung nach S. 14 (https://archive.org/stream/cataloguedetable00gale_5#page/n21/mode/2up, Stand: 16.11.2015).

[2] HA GNM, GNM-Akten, K 125, Stein an Zimmermann, 2.3.1933 (No. 1284).

[3] HA GNM, GNM-Akten, K 125, Zimmermann an Lewald, undatiert.

Bearbeitung
TS