Hanau, Buckelplatte, um 1710 (Ke 1921)
Datum | Provenienz |
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23.02.1943 | Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Loevenich (Kunsthandlung Albert Loevenich)[1] |
Die Buckelplatte mit einer Darstellung des unter einem Baum sitzenden Hiob erwarb der damalige Direktor des Germanischen Nationalmuseums Heinrich Kohlhaußen auf einer Parisreise Anfang 1943 bei Albert Loevenich. Im Gegensatz zu weiteren bei Loevenich in Frankreich erworbenen Objekten wurde die Fayenceplatte 1948 nicht an Frankreich restituiert – obwohl sie auf einer für die Alliierten angefertigten Liste erscheint –[2], da sie laut Loevenich von ihm in Deutschland erworben und erst anschließend nach Frankreich verbracht worden war und damit nicht unter die Rückgabebestimmungen der West-Alliierten fiel.[3] Diese Angaben konnten im aktuellen Projekt weder bestätigt noch widerlegt werden. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass Loevenich tatsächlich nach der Ausbombung seines Kölner Geschäfts Objekte nach Paris verbrachte, s. dazu Ke 2262.
Beim Eintrag im Inventar, Ke 1921 stamme wie die vorhergehenden und nachfolgenden Inventarnummern aus der Sammlung Heiland, dürfte es sich um eine Fehlinformation handeln.
Siehe dazu auch:
Anja Ebert: Albert Loevenich – Beauftragter des Germanischen Nationalmuseums in Frankreich? In: Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen zwischen 1933 und 1945. Bearb. von Anne-Cathrin Schreck, Anja Ebert, Timo Saalmann. Ausst.Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum 18). Nürnberg 2017, S. 44–59, URL: http://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/392
[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Ke 1921, HG 9778 (Kaufpreis 10.000 Fr = 500 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 3374, Hauptmuseumsfonds Ausgabebelege 1942, Beleg Nr. 251/84, Bereitstellung von Devisen für Ankäufe von Direktor Kohlhaußen in Frankreich, Februar 1942, Rechnung Loevenich, 22.2.1943.
[2] HA GNM, GNM-Akten K 786.3, Aufstellung von Objekten, die vom Museum in den besetzten Gebieten erworben wurden, nicht datiert [vor 1.6.1946].
[3] HA GNM, GNM-Akten K 3803, Restitutionen, Schriftwechsel Ernst Günter Troche, GNM, mit Loevenich, S. 362–364, 16.5.1946 (Nr. 2582), 25.5.1946 (Nr. 2063).