Nürberger Hausmaler (in der Art des Abraham Helmhack), Enghalskrug, 1690 (um) (Ke 2262)

Nürberger Hausmaler (in der Art des Abraham Helmhack), Enghalskrug, 1690 (um) (Ke 2262)
Inv.Nr.
Ke 2262
Inv.Nr. (alt)
HG 9824
Zugangsregisternr.
ZR 1943/134
Alternativer Titel
Eiförmiger Henkelkrug
Material
Hanauer Fayence, milchig-graue Glasur, bunte Muffelmalerei
Maße
Höhe 24,2 cm
Sammlung
Kunsthandwerk bis 1800
Objektuntersuchung
kein Befund
DatumProvenienz
spätestens Juni 1943Haus für Alte Kunst (Albert Loevenich), Köln, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [1]
zwischen Juni 1943 und 15.10.1943Loevenich (Kunsthandlung Albert Loevenich), Paris, erworben von Haus für Alte Kunst (Albert Loevenich), Köln [2]
15.10.1943Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Schenkung von Loevenich (Kunsthandlung Albert Loevenich)[3]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 ist bedenklich, es liegen Verdachtsmomente vor.

Den Fayencekrug erhielt das Museum 1943 als Geschenk von Albert Loevenich. In einer Kartusche zeigt er eine Darstellung von David und Jonathan, die den Freundschaftsbund schwören, unter einem Strahlenkranz mit dem hebräischen Schriftzug „Jehovah“. Über der Kartusche befindet sich das Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie Nützel von Sündersbühl.

Laut Eintrag im Inventarbuch sei der Krug bei einem Luftangriff auf Köln im Juni 1943 „stark beschädigt“ worden und Zinnfassung und Deckel geschmolzen. Als Herkunft ist im Zugangsregister die Pariser Adresse Loevenichs angegeben. Vermutlich hatte Loevenich also den Krug nach der Ausbombung seines Geschäfts von Köln nach Paris gebracht und von dort an das Museum gesandt. Dies könnte darauf hindeuten, dass Loevenich tatsächlich, wie er nach dem Krieg behauptete, Objekte aus Deutschland nach Frankreich verbrachte und über sein Pariser Geschäft veräußerte.[4]

 

Siehe dazu auch:

Anja Ebert: Albert Loevenich – Beauftragter des Germanischen Nationalmuseums in Frankreich? In: Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen zwischen 1933 und 1945. Bearb. von Anne-Cathrin Schreck, Anja Ebert, Timo Saalmann. Ausst.Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum 18). Nürnberg 2017, S. 44–59, URL: http://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/392



[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Ke 2262, HG 9824.

[2] Vermutlich brachte Loevenich den Krug nach der Ausbombung seines Kölner Geschäfts nach Paris.

[3] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Ke 2262, HG 9824.

[4] S. dazu HA GNM, GNM-Akten K 3803, Restitutionen, Schriftwechsel Ernst Günter Troche, GNM, mit Loevenich, S. 362–364, 16.5.1946 (Nr. 2582), 25.5.1946 (Nr. 2063).

Bearbeitung
AE