Faistenberger, Anton (1663-1708), Landschaft mit dem Barmherzigen Samariter, um 1700 (Gm 1306)
Datum | Provenienz |
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21.11.1933 | Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Mai (Emanuel Mai Antiquariat für Kupferstiche und Ölgemälde)[1] |
Die „Landschaft mit dem barmherzigen Samariter“ des Anton Faistenberger erwarb das GNM am 21. November 1933 beim Berliner Antiquariat Emanuel Mai. Die Firma – gegründet von dem jüdischen Hofantiquar Emanuel Mai (1812–1897), wurde fortgeführt von Max Mai.[2]. Der Dresdner Museumsdirektor Hans Posse hatte Zimmermann auf die Landschaft von Faistenberger aufmerksam gemacht, die ihm angeboten worden war. Der vorläufige Preis belief sich auf 1.500 RM.[3]
Im Katalog von 1934 findet sich der Hinweis auf die ursprüngliche Provenienz: „ehem. in kurländischem Besitz“.[4] Die Inventarkarte präzisiert: „Schloß Schwerthof b. Mitau“.[5]
Niels von Holst teilt 1944 in seiner Darstellung zur Geschichte der Gemäldegalerie Peter von Birons, Herzog von Kurland und Sagan mit: „1934 erwarb das Germanische Museum in Nürnberg durch Vermittlung eines Berliner Kunsthändlers aus dem Besitz des Grafen Rotenburg, eines Nachkommen des Fürsten von Hohenzollern-Hechingen, eine große Landschaft Faistenbergers, die 1858 in Löwenberg war, mit der ausdrücklichen Angabe, ,sie sei einst in Kurland gewesen‘. Vielleicht handelt es sich um das Bild, das Bernoulli als ,Salvator Rosa‘ kennen lernte, dem Faistenberger gerade in diesem Gemälde sehr nahe kommt.“[6] Bereits 1938 hatte von Holst berichtet, eine „Landschaft mit barmherzigem Samariter“ Faistenbergers, 5 Fuß hoch, 7 Fuß breit, habe sich „1858 noch in Löwenberg“ in der „sehr bedeutenden herzoglich-kurländischen Galerie [befunden], die im Lauf des 19. Jahrhunderts durch Erbteilung an die Talleyrand-Sagan und die Fürsten Hohenzollern-Hechingen kam und nach und nach zerstreut wurde“. Weiter heißt es, das Gemälde sei „1933 für das Germanische Museum in Nürnberg aus dem Besitz von Nachkommen Herzog Peters erworben worden“.[7]
[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Gm 1306 (Kaufpreis 1.300 RM).
[2] Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 65, 1898, Nr. 2, S. 55–56.
[3] HA GNM, GNM-Akten K 125, Posse an Zimmermann, 14.11.1933 (Nr. 6894).
[4] Eberhard Lutze: Katalog der Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg. Nürnberg 1934, S. 16.
[5] Registrar GNM, Inventarkarte zu Gm 1306.
[6] Niels von Holst: Die Gemäldegalerie Herzog Peters von Kurland in Sagan. In: Quellen und Forschungen zur baltischen Geschichte 5, 1944, S. 15–25, hier S. 21.
[7] Niels von Holst: Baltische Kunstsammlungen der Neuzeit I. Vom barocken Raritätenkabinett zur Galerie Herzog Peters von Kurland. In: Baltische Monatshefte 10, 1938, S. 562–577, S. 9. Sowie von Holsts schriftliche Anfrage vom 21.7.1938 (HA GNM, GNM-Akten, K 131, Nr. 3657).