Funcke, Cornelius, Deckelvase, um 1710 (Ke 1022)
Datum | Provenienz |
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spätestens 02.11.1937 | Olga von Wassermann, Berlin, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [1] |
06./07.12.1937 | Grosse (Kunsthandlung Rolph Grosse), erworben auf der Auktion Lange (Kunstauktionshaus Hans W. Lange), Berlin, Los-Nr. 789, Versteigerung der Sammlung Olga von Wassermann[2] |
09.10.1941 | Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Grosse (Kunsthandlung Rolph Grosse)[3] |
NS-verfolgungsbedingt entzogen
Olga von Wassermann musste ihre Sammlung 1937 unter dem Druck der NS-Verfolgung versteigern lassen. Das Germanische Nationalmuseum betrachtet die Vase daher als NS-verfolgungsbedingt entzogen und befindet sich derzeit mit den Erben in Verhandlungen zu einer gütlichen Einigung.
Siehe dazu:
Anja Ebert: Eine Berliner Deckelvase aus der Sammlung Wassermann. In: Anja Ebert, Timo Saalmann: Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen des Germanischen Nationalmuseums zwischen 1933 und 1945 – Weitere Ergebnisse der Provenienzforschung. Hrsg. von Anne-Cathrin Schreck. Nürnberg 2019, S. 87–95, URL: http://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/393.
[1] LAB, A Rep. 243-04, Reichskammer für bildende Künste – Landesleitung Berlin, Bd. 28, Unterlagen zur Auktion H.W. Lange 6./7.12.1937, Versteigerungsauftrag Olga von Wassermann, 2.11.1937 [Abschrift?]. – Suchmeldung der Anspruchsberechtigten auf LostArt: http://www.lostart.de/DE/Verlust/405341.
[2] Verschiedener deutscher Kunstbesitz. Gemälde alter und neuerer Meister (zum größten Teil aus Sammlung Budge, Hamburg), Plastik, Bronzen, Möbel, Tapisserien, Textilien, Silber, Porzellan, Majoliken, Fayencen. Versteigerung am 6. und 7. Dezember 1937. Aukt.Kat. Hans W. Lange, Berlin, 6.–7. Dezember 1937, URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lange1937_12_06/0142, https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lange1937_12_06/0210 [11.08.2017], Los-Nr. 789, Abb. T. 62: „Deckelvase. Kantige Balusterform. Blaumalerei: Blumen- und Behangwerkborten, große Darstellung mit Chinesen in Landschaft. Deckelknauf gekittet. Berlin, um 1700. H. 40,5 cm. (37)“. – LAB, A Rep. 243-04, Reichskammer für bildende Künste – Landesleitung Berlin, Bd. 28, Unterlagen zur Auktion H.W. Lange 6./7.12.1937 (Schätzpreis vmtl. 200 RM, Zuschlagspreis 100 RM).
[3] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Ke 1022, HG 9475 (Kaufpreis 450 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 133, Ankaufsakten 1940/41, Schriftwechsel Grosse mit Kohlhaußen, GNM, 18.12.1941 (Nr. 3658), 22.12.1941 (Nr. 3653), 23.12.1941 (Nr. 3656); GNM-Akten K 3411, Hauptmuseumsfonds Ausgabebelege 1941, Beleg Nr. 208/76, Transportunterlagen, 3.10.1941, Beleg Nr. 269/95, Rechnung Grosse, 24.9.1941, Quittung Grosse 7.1.1942. Der Erwerb erfolgte zusammen mit Pl.O. 2802 und einem weiteren Objekt (Braunschweiger Kännchen; s. dazu den o.g. Beitrag), das beim Transport beschädigt worden war und zurückgegeben wurde. Daher verzögerte sich die Bezahlung der Rechnung offenbar bis Dezember 1941.