Nürnberg, Wilder Mann, um 1500 (Pl.O. 2760)

Nürnberg, Wilder Mann, um 1500 (Pl.O. 2760)
Inv.Nr.
Pl.O. 2760
Zugangsregisternr.
ZR 1937/60
Alternativer Titel
Teil eines Gerätes: Wilder Mann, hockend
Material
Messing, Hohlguss, ziseliert
Maße
Höhe 22,6 cm
Breite 14,5 cm
Tiefe 5,3 cm
Sammlung
Skulptur bis 1800
Objektuntersuchung
kein Befund
DatumProvenienz
31.12.1937Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Johannes Jantzen[1]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 konnte nicht eindeutig geklärt werden.

Die Skulptur wurde 1937 von Johannes Jantzen, Bremen, für 250 RM angekauft.

Möglicherweise ist das Objekt identisch mit einem „Wilden Mann“, den die „Alte deutsche Kunst“, Bremen – an der Jantzen beteiligt war – am 18. September 1934 von „Kreitz, Baden-B[aden]“ für 150 RM erworben hatte. Einen Tag später verkaufte sie (wohl denselben) „Wilden Mann“ für 165 RM an einen „Dr. J.“, vermutlich Jantzen.[2] Bei Kreitz handelt es sich wahrscheinlich um den Baden-Badener Kunsthändler Robert Adolf Kreitz (1880–1937).[3]

Der Rechtsanwalt Johannes Jantzen sammelte seit seiner Schulzeit Bronzen und mittelalterliche Kunst, daneben auch Glas und Rollsiegel. Der „Wilde Mann“ würde daher gut zu seinen Sammelinteressen passen, was – sollte es sich beim vom Museum erworbenen Objekt tatsächlich um das der „Alten deutschen Kunst“ handeln – auch den langen Zeitraum erklären würde, in dem sich der Wilde Mann dann in Jantzens Besitz befunden hätte (von 1934 bis 1937).

Die Skulptur lässt sich weiter nicht im Kunsthandel nachweisen. Sie ist nicht identisch mit einem 1936 vom Ernst Museum, Budapest, versteigerten „Wilden Mann“ (auf den das Ernst Museum das Germanische Nationalmuseum aufmerksam machte), wie die Abbildung in Bange 1949 belegt.[4]

 


[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Pl.O. 2760 (Kauf 250 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 131, Ankaufsakten 1937–1939, Schriftwechsel Jantzen mit Kohlhaußen, GNM, 21.12.1937 (zu Nr. 6618), 22.12.1937 (Nr. 6657); GNM-Akten K 3182, Hauptmuseumsfonds Ausgabebelege 1937, Beleg Nr. 280/47, Rechnung Jantzen, 22.12.1937, Quittung Jantzen, 22.1.1938.

[2] Archiv Böttcherstraße, Bremen, Hauptbuch Waren S. 7, 8.

[3] StadtA Baden-Baden, Meldekarte Kreitz. Kreitz ist nachweisbar in den Adressbüchern Baden-Baden 1930 und 1932. – Im Staatsarchiv Freiburg, dem Generallandesarchiv Karlsruhe, dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart und dem Wirtschaftsarchiv Baden- Württemberg waren keine Unterlagen zu Kreitz nachweisbar.

[4] HA GNM, GNM-Akten K 130, Ankaufsakten 1936/37, Ernst Museum an Zimmermann, GNM, 28.4.1936 (Nr. 2471). – S. die Abb. in Ernst Friedrich Bange: Die deutschen Bronzestatuetten des 16. Jahrhunderts. Berlin 1949, Nr. 69.

Bearbeitung
AE