Meytens, Martin van d. J. (1695-1770), Fürst Karl August Friedrich von Waldeck (1704-1763), um 1740 (Gm 1322)

Meytens, Martin van d. J. (1695-1770), Fürst Karl August Friedrich von Waldeck (1704-1763), um 1740 (Gm 1322)
Inv.Nr.
Gm 1322
Zugangsregisternr.
ZR 1934/26
Material
Öl auf Leinwand; doubliert
Maße
Höhe 148 cm
Breite 113,5 cm
Rahmenhöhe 180 cm
Rahmenbreite 138 cm
Rahmentiefe 11 cm
Sammlung
Malerei bis 1800 und Glasmalerei
Objektuntersuchung
kein Befund
DatumProvenienz
spätestens 05.03.1934Glaser (Kunsthandlung Paul Glaser), Berlin, erhalten in Kommission von Unbekannte(r) Vorbesitzer [1]
30.04.1934Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Glaser (Kunsthandlung Paul Glaser)[2]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 konnte nicht eindeutig geklärt werden.

[2]
Vorbesitzer war der Berliner Kunsthändler Paul Glaser (1885–1946), der jüngere Bruder des Kunsthistorikers und -sammlers Curt Glaser. Anders als für die Kunstsammlung Curt Glaser, aus der 2013 das GNM Objekte restituierte, gibt es für Paul Glaser scheinbar keine Forderungen an Museen. Auch lassen sich in der Wiedergutmachungsdatenbank das Landesarchivs Berlin keine älteren Verfahren für Paul Glaser oder Erbe nach Paul Glaser feststellen. Glaser berichtet, er sei bei der Suche nach einer „Prinzessin“ (Gegenstück für Gm 1314?) auf ein „sehr imposantes Bild“ des Martin van Meytens gestoßen. Das Porträt des Fürsten Karl von Waldeck sei „gut erhalten, in der Composition und im Colorit ausserordentlich reizvoll“.[3] Zimmermann wäre zwar eine „hübsche Frau“ lieber gewesen als dieser „überfütterte Fürst“. Er ließ sich das Porträt aber zur Ansicht schicken, obwohl er der Fotografie nach fand, der Dargestellte sei „Oben und zum Teil im Gesicht ungeheuer verbeult“.[4] Paul Glaser sandte das Gemälde Anfang März 1934 zur Ansicht. Das Postskriptum enthält den Hinweis, „eben [habe] der Besitzer das Bild dringend reklamiert“, Glaser wäre daher für „sofortigen Bescheid sehr dankbar“. D. h. Glaser hatte das Porträt in Kommission angeboten. Zimmermann versucht in seiner Antwort, den Preis von 1.200 RM auf 1.000 RM zu drücken und hofft, „vielleicht geht der Besitzer darauf ein“.[5] Glaser bestand auf 1.200 RM, er könne „bei dem Preis nicht weiter entgegenkommen, da wie ich Ihnen schon bei dem letzten Kauf berichtete, die Preise bei dem jetzigen Niveau nicht mehr zu drücken sind“. Das GNM überwies 1.200 RM auf das Postscheck-Konto, Glaser hatte ausdrücklich um Überweisung darauf, und nicht auf das Bankkonto gebeten.[6]

 


[1] HA GNM, GNM-Akten K 126, Glaser an Zimmermann, 10.4.1934 (Nr. 2123).

[2] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Gm 1322 (Kaufpreis 1.200 RM).

[3] HA GNM, GNM-Akten K 126, Glaser an Zimmermann, 5.3.1934 (Nr. 1364).

[4] HA GNM, GNM-Akten K 126, Zimmermann an Glaser, 5.4.1934.

[5] HA GNM, GNM-Akten K 126, Zimmermann an Glaser, 5.4.1934, Rückseite.

[6] HA GNM, GNM-Akten K 126, Glaser an Zimmermann, 16.4.1934 (Nr. 2124) und Zimmermanns Antwort vom 17.41934 (Durchschlag).

Bearbeitung
TS (Text und Recherche)
AE (Recherche)