Neder, Johann Michael (1807-1882), Morgen in der Mädchenkammer, 1830 (Gm 1403)

Neder, Johann Michael (1807-1882), Morgen in der Mädchenkammer, 1830 (Gm 1403)
Inv.Nr.
Gm 1403
Zugangsregisternr.
ZR 1940/45
Material
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe 42 cm
Breite 52 cm
Sammlung
Kunst und Kunsthandwerk 19.-21. Jhd.
Objektuntersuchung
rückseitig kleiner rechteckiger Aufkleber mit blauem Dekor und hs. „3981“. Der linke Teil des Aufklebers ist abgerissen bzw. das Papier brüchig geworden.
DatumProvenienz
25.11.1931Unbekannte(r) Besitzer, erworben auf der Auktion Kende (Auktionshaus Albert Kende), Wien, Los-Nr. 307 [1]
zwischen 25.11.1931 und Juni 1940Verbleib unbekannt
Juni 1940Welz (Galerie Welz), Salzburg/Wien, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [2]
zwischen Juni 1940 und 13.11.1940Verbleib unbekannt
13.11.1940Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Friedrich Welz und Welz (Galerie Welz)[3]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 ist bedenklich, es liegen Verdachtsmomente vor.

,5.–27.11.1931 unbekannter Besitzer, erworben aus Auktion Albert Kende, Wien, Los-Nr. 307[1]

25.–27.11.1931–Juni 1940 unbekannter Verbleib

Juni 1940 Galerie Welz, Salzburg/Wien[2]

 13.11.1940 Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, erworben durch Kauf von Galerie Welz, Salzburg/Wien [3]

Provenienz nicht nachgewiesen, Kunsthändler Welz war an Arisierungen beteiligt.

Das Gemälde „Morgen in der Mädchenkammer“ von Michael Neder wurde am 13. November 1940 von der Salzburger Galerie Welz angekauft. Die Rechnung lautete auf den Bildtitel „Kat.NR. 7 ,Morgen i.[n] d.[er] Stube‘“. 1931 wurde das Bild unter dem Titel „Reveille in der Mägdestube“ als Los 307 in der 111. Versteigerung des Auktionshauses Albert Kende, Wien, aus „Wiener Privatbesitz“ angeboten; der Schätzpreis belief sich auf 300 Schilling. Zugeschlagen wurde das Los für 220 Schilling. Das Werk ist dann auf der Neder-Ausstellung der Galerie Welz ausgestellt, zunächst im Juni/Juli 1940 (genaue Daten nicht bekannt) in Wien, dann vom 23. Juli bis 31. August in Salzburg: „Der Morgen in der Stube. Oel auf Leinwand, sign. dat. 1830, H. 42, B. 52,5 cm.“ Es trägt keine Besitzbezeichnung und stand damit – lt. Hinweis S. 15 – zum Verkauf. Friedrich Welz war in die Auflösung jüdischer Sammlungen in Österreich verstrickt und kaufte auch im besetzten Paris; maßgeblich war an der Erweiterung der Sammlung der Landesgalerie Salzburg beteiligt.[4]



[1] Wiener Privatbesitz: Gemälde alter und neuerer Meister, Aquarelle und Miniaturen, Antiquitäten ; Kunstmobiliar, Luster, 1 Uhren-Sammlung, Silberdosen, Porzellan (Alt-Wien, Meißen usw.), Glas, Bronzen, Skulpturen; 25. bis 27. November 1931 (Katalog Nr. 111). Aukt.Kat. Albert Kende 1931 25.–27. November, S. 41, Nr. 307 (http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kende1931_11_25/0043). – Annotiertes Exemplar des Auktionskatalogs (Österreichische Galerie Belvedere, Bibliothek, Wien). Einen Scan stellte freundlicherweise Katinka Gratzer, Österreichische Galerie Belvedere, Wien zur Verfügung, E-Mail vom 22.3.2018.

[2] Michael Neder. 1807–1882. Ausst.Kat. Galerie Welz, Salzburg/Wien 1940, Nr. 7 (Abb. T. IV). – Unter „Ausstellungen der Woche“ erwähnt in Die Weltkunst, Jahrg. XIV, Nr. 25/26 vom 23. Juni 1940, S. 4, letzte Nennung in der Ausgabe Die Weltkunst, Jahrg. XIV, Nr. 28/29 vom 7. Juli 1940, S. 4.

[3] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Gm 1403 (Kaufpreis: 1.350 RM).

[4] Fritz Koller: Das Inventarbuch der Landesgalerie Salzburg 1942-1944 (Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs 12). Salzburg 2000. – Gert Kerschenbaum: Meister des Verwirrens. Die Geschäfte des Kunsthändlers Friedrich Welz. Wien 2000.

Bearbeitung
TS