Süddeutsch, Liegender Löwe, 2. Hälfte 16. Jh. (Pl.O. 2802)
| Datum | Provenienz |
|---|---|
| 09.10.1941 | Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Grosse (Kunsthandlung Rolph Grosse)[1] |
Der Löwe wurde im Oktober 1941 bei Dr. Rudolf Grosse, Berlin, erworben, zusammen mit Ke 1022. 1937/38 hatte Grosse die Kunsthandlung von Paul Glaser „arisiert“, der 1939 auswanderte.
Die Löwenfigur ist nicht identisch mit dem bei Achenbach, Berlin, 10. Juli 1940, versteigerten Bronzelöwen aus der Sammlung Fuld (Los-Nr. 14), wie ein Foto in der Wiedergutmachungsakte Fuld belegt.[2]
Ein liegender Messinglöwe (Vollguss) aus dem 17./18. Jahrhundert, L. 10, H. 6 cm, aus dem Besitz des Bayerischen Nationalmuseums wurde in einer Weinmüller-Auktion in München am 11.12.1940 unter Los-Nr. 300 für 50 RM versteigert.[3] Der Käufer („A 7“) ließ sich nicht identifizieren, da keine Auftraggeberliste vorhanden ist.[4] Laut Datenblatt des BNM diente der Löwe aus rohem Messingguss ursprünglich „wohl [als] Verzierung eines Schränkchens“; die Maße sind dort mit 10 x 7 cm angegeben.[5] Ob es sich um das vom Germanischen Nationalmuseum erworbene Objekt handelt, konnte nicht geklärt werden.
Der Löwe ließ sich nicht in den Versteigerungen der Sammlung Petschek (Versteigerungshaus Gerhard Harms, Berlin / Versteigerungshaus Union, Berlin, 22.10.1940, 10.12.1940, 28./29.5.1941) nachweisen, in die Grosse offenbar involviert war.
[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Pl.O. 2802 (Kaufpreis 250 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 133, Ankaufsakten 1940/41, Schriftwechsel Grosse mit Kohlhaußen, GNM, 18.12.1941 (Nr. 3658), 22.12.1941 (Nr. 3653), 23.12.1941 (Nr. 3656); GNM-Akten K 3411, Hauptmuseumsfonds Ausgabebelege 1941, Beleg Nr. 208/76, Transportunterlagen, 3.10.1941, Beleg Nr. 269/95, Rechnung Grosse, 24.9.1941, Quittung Grosse 7.1.1942. Der Erwerb erfolgte zusammen mit Ke 1022 und einem weiteren Objekt (Braunschweiger Kännchen, vgl. Text zu Ke 1022), das beim Transport beschädigt worden war und zurückgegeben wurde. Daher verzögerte sich die Bezahlung der Rechnung offenbar bis Dezember 1941.
[2] Frdl. Auskunft Ursula Kube, BADV, Berlin, Schreiben vom 6.10.2015. – LAB, B-Rep 72 WGA 1880/51 Mayer-Fuld gg. Knapp. – Villeneinrichtung – Kunstbesitz: Besitz Fr. M.-F., aus der Sammlung Harry F., Berlin-Grunewald, Douglasstr. 7–9. Auktionshaus Dr. Walther Achenbach, Berlin, 10. Juli 1940, URL: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/achenbach1940_07_10 [24.08.2015], Los-Nr. 14.
[3] Kunstgewerbe und Plastik. Aus dem Besitz eines deutschen Museums. Auktion XXI. Katalog 24. Aukt.Kat. Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 11.–12. Dezember 1940, URL: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/weinmueller1940_12_11 [24.08.2015], Los-Nr. 300.
[4] Freundliche Auskunft Susanne Zwick, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg, Email vom 16.12.2015.
[5] Freundliche Auskunft Elke Albrecht-Messer, Bayerisches Nationalmuseum, München, Email vom 21.12.2015.
