Zwanziger (Kunsthandlung Leonhard Zwanziger)

Zwanziger (Kunsthandlung Leonhard Zwanziger)
Adresse
Hans-Sachs-Platz, Nürnberg
Luisenhof, Kaiser-Allee 4, Baden-Baden (1938 bis 1945)
Wetzendorferstr., Nürnberg (1915)
Schmiedgasse 52, Nürnberg (1923)

Der aus Fürth stammende Leonhard Zwanziger war Kunsthändler in Nürnberg und ab 1938 auch in Baden-Baden unter der Adresse Luisenhof, Kaiser-Allee 4, tätig. 1915 meldete er in Nürnberg ein Gewerbe als Antiquitätenhändler an, 1923 einen Briefmarkenhandel und 1925 ein Kunst- und Auktionshaus. Im Mai 1938 verzog er aus Nürnberg nach Baden-Baden und kehrte im Juli 1945 nach Fürth zurück. Seit 1927 war Leonhard Zwanziger verheiratet mit Margarete Benninger (geb. 22.6.1881 in Fürth).

Bei der Enteignung von Grundstücken Zwanzigers in der Oberen Schmiedgasse durch die Stadt Nürnberg im Jahr 1939 handelt sich nicht um eine Verfolgungsmaßnahme, sondern um eine Enteignung zur Errichtung von Luftschutzbunkern, für die Zwanziger entschädigt wurde. Die Stadt vermittelte Zwanziger ein „arisiertes“ Grundstück in der Plobenhofstraße zum Kauf, um den Antiquitätenhandel weiterführen zu können. Nach dem Krieg stellte Zwanziger deswegen Rückerstattungsansprüche bei der Wiedergutmachungsbehörde III, die abgewiesen wurden.

In den Erwerbsunterlagen des Museums ist unter der Adresse Luisenhof, Baden-Baden, auch ein Bernhard Zwanziger verzeichnet, bei dem es sich um den Sohn oder Bruder handeln könnte. Auf der Meldekarte Leonhard Zwanzigers im Stadtarchiv Baden-Baden sind allerdings keine Kinder eingetragen.

 

Quellen

Baden-Baden, Meldekarte Leonhard Zwanziger

Nürnberg, Staatsarchiv Rep. 225/32, Nr. 4222; Rep. 225/34 III a / 12425 - b 41113 / 1123; Rep. 225/34 III a / 126152 - a 39537 / 4323

Nürnberg, Stadtarchiv, C 7/VIII, Kommunalregistratur, Nr. 3715, Zwangsenteignung Obere Schmiedgasse 50/52 (1939) durch die Stadt Nürnberg (Leonhard Zwanziger); C 22/II, Nr. 49/318, Gewerbeanmeldung Antiquitätenhandlung, 1915; C 22/II, Nr. 84/3219, Gewerbeanmeldung Briefmarkenhandel, 1923; C 22/II, Nr. 101/2115, Kunst- und Auktionshaus, 1925

Bearbeitung
AE