Heimbach, Wolfgang (vor 1628-nach 1678), Kücheninterieur, 1648 (Gm 1346)

Heimbach, Wolfgang (vor 1628-nach 1678), Kücheninterieur, 1648 (Gm 1346)
Inv.Nr.
Gm 1346
Zugangsregisternr.
ZR 1935/85
Material
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe 59 cm
Breite 78,5 cm
Sammlung
Malerei bis 1800 und Glasmalerei
Objektuntersuchung
In der oberen rechten Ecke des Keilrahmens ein kleiner, längsrechteckiger Aufkleber mit perforiertem Rand und mit roter Umrandung, hs. „370“ oder „390“.
DatumProvenienz
25.11.1935Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Curt Benedict[1]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 konnte nicht eindeutig geklärt werden.

Das „Kücheninterieur mit Staffage“ von Wolfgang Heimbach wurde am 25. November 1935 von Curt Benedict erworben.[2] In Göttsches Monographie von 1935 wird „Die Küche“ unter „Paris, Kunsthandel“ geführt. Göttsche bekam Kenntnis von dem Bild, da ihr Plietzsch, der mit Curt Benedict bekannt war und zusammen mit ihm in Berlin die Galerie van Diemen-Benedict geleitet hatte, „während der Drucklegung“ eine Fotografie des Bildes zukommen ließ.[3] Benedict war 1935 nach Paris gegangen und dort bis in die 1950er Jahre tätig.[4]

Kurz bevor sich Zimmermann zum Ankauf entschloss, hatte Benedict das Gemälde dem Amsterdamer Kunsthändler Peter de Boer zu Ansicht geschickt. Als sich Zimmermann entschieden hatte, wurde das Bild aus den Niederlanden nach Nürnberg versandt; mit de Boer, der wohl auch stark am Kauf Interessiert war, hatte sich Benedict „freundschaftlich geeinigt“, so dass das Gemälde ans Germanische Nationalmuseum ging.[5]

Die Angabe bei Morsbach, das Bild sei am 14. November 1935 bei Ch. Pottier in Paris versteigert worden, ist irrig. Der Rückseitenaufkleber mit dem Datum verweist auf die Verpackung bzw. Transport durch die Fa. Pottier.[6]

 

Siehe dazu:

Anja Ebert, Timo Saalmann, Julia Woltermann: Kachelöfen gegen Devisen. In: Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen zwischen 1933 und 1945. Bearb. von Anne-Cathrin Schreck, Anja Ebert, Timo Saalmann. Ausst.Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum 18). Nürnberg 2017, S. 66–79, URL: http://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/392.

 


[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Gm 1346 (Kaufpreis 18.000 Franc).

[2] HA GNM, GNM-Akten K 129, Schriftwechsel Benedict/Zimmermann (14.11.1935/Nr.6535–30.11.1935/Nr. 6890).

[3] Gertrud Göttsche: Wolfgang Heimbach. Ein norddeutscher Maler des 17. Jahrhunderts (Forschungen zur deutschen Kunstgeschichte 15). Berlin 1935, S. 70, Abb. 78.

[4] Personendatenbank RKD (https://rkd.nl/explore/artists/358846, Stand 30.11.2015).

[5] HA GNM, GNM-Akten K 127, Benedict an Zimmermann, 26.11.1935 (Nr. 6757).

[6] Christiane Morsbach: Die Genrebilder von Wolfgang Heimbach (um 1613–nach 1678). Oldenburg 1999, S. 55–57 (Text), S. 150, Abb. S. 149 (AI 17, Kücheninterieur).

Bearbeitung
TS