Nürnberg, Hand von einem Almosenkasten, 16. Jh. (KG 1111)
Datum | Provenienz |
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spätestens 03.12.1942 | "Nürnberger Privatbesitz", erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [1] |
spätestens 03.12.1942 | Beck (Wilhelm Beck Antiquitäten), Nürnberg, erworben von "Nürnberger Privatbesitz"[2] |
03.12.1942 | Germanisches Nationalmuseum, erworben im Tausch von Beck (Wilhelm Beck Antiquitäten)[3] |
Die von einem Opferstock stammende Bronzehand, die im Handballen einen Schlitz für den Geldeinwurf aufweist, wurde im Dezember 1942 durch Tausch beim Nürnberger Antiquitätenhändler Wilhelm Beck erworben. Im Tausch abgegeben wurde eine goldene Herrenuhr mit Kette aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus der Ludwig Jergius-Dimrothschen Stiftung, die im selben Jahr ins Haus gekommen war. Wie bei anderen erworbenen Konvoluten auch, hatte man offenbar einige Objekte von vorneherein zur Abgabe vorgesehenen und daher nicht inventarisiert.
Laut Inventareintrag stammt die Hand aus Nürnberger Privatbesitz. Dazu ist vermerkt: „Die Herkunft aus Nürnberg geht auf Angaben der Vorbesitzer zurück. Unbekannt aus welcher Kirche“. Diese Angaben ließen sich nicht verifizieren.
Es ist zu vermuten, dass diese Angaben von Beck stammen und er die Hand also direkt von den unbekannten Nürnberger Vorbesitzern erworben hatte.
Aufgrund der Herkunft von Beck kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Wie aus Unterlagen der Gestapo Nürnberg hervorgeht, wurde gegen Beck ermittelt, da er nach der Pogromnacht 1938 Objekte aus jüdischem Besitz erwarb.[4] Unter den in den Dokumenten genannten Objekten ließ sich die Bronzehand jedoch nicht nachweisen.