Schmidt, Martin Johann, gen. Kremser Schmidt (1718-1801), Kalvarienberg, 1775 (Gm 1302)

Schmidt, Martin Johann, gen. Kremser Schmidt (1718-1801), Kalvarienberg, 1775 (Gm 1302)
Inv.Nr.
Gm 1302
Zugangsregisternr.
ZR 1933/40
Material
Öl auf Leinwand
Sammlung
Malerei bis 1800 und Glasmalerei
Objektuntersuchung
kein Befund (Leinwand hinterklebt)
DatumProvenienz
spätestens 1924Robert Graf, Graz, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [1]
zwischen spätestens 1924 und spätestens 17.07.1933Verbleib unbekannt
spätestens 17.07.1933[...] Hartlinger, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [2]
spätestens 17.07.1933Geißler-Stockmann (Emilie Geißler-Stockmann, Antiquitäten), München, erhalten in Kommission von [...] Hartlinger[3]
26.08.1933Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Geißler-Stockmann (Emilie Geißler-Stockmann, Antiquitäten)[4]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 konnte nicht eindeutig geklärt werden.

Von Emilie Geißler-Stockmann erwarb das Germanische Nationalmuseum am 23. August 1933 eine Darstellung der „Kreuzigung Christi“ (heute: „Kalvarienberg“) des Johann Martin Schmidt (Kremserschmidt). Das Gemälde gehörte Mitte der zwanziger Jahre zur Sammlung Dr. Robert Graf (16. 6. 1878 Graz; 4. 5. 1952, Graz). Über den Sohn des 1921 verstorbenen Industriellen und Inhabers der Brauerei Puntigam, Franz Graf, heißt es, er habe „im Grazer Kulturleben zwischen den beiden Weltkriegen eine hervorragende Rolle gespielt“.[5]

Geißler-Stockmann vermittelte das Bild dem Germanischen Nationalmuseum gegen Provision.[6] Ein namentlich nicht bekannter, möglicherweise in Graz ansässiger Mittelsmann stand mit dem Besitzer in Kontakt, wie aus einem Brief an Geißler-Stockmann hervorgeht, von dem diese einen Ausschnitt nach Nürnberg weiterleitete. Über den Vorbesitzer teilte sie Zimmermann mit, dieser sei Aktionär und Verwaltungsrat einer Großbrauerei in Graz. Dabei handelte es sich aber nicht mehr um Graf, sondern einen Direktor Hartlinger, an den das Bild durch eine „Erbschaftssache“ gegangen war.

 


[1] Karl Garzarolli-Thurnlackh: Die Barockausstellung im Museum Johanneum in Graz. Wien 1924, Nr. 80 („Sammlung R. Graf. Graz“). – Fritz Dworschak u.a.: Der Maler Martin Johann Schmidt genannt der „Kremser Schmidt“. 1718–1801. Wien 1955, S. 263 („ehem. Sammlung R. Graf, Graz“). – Rupert Feuchtmüller: Der Kremser Schmidt. Innsbruck, Wien 1989, Nr. 485, S. 90.

[2] HA GNM, GNM-Akten, K 125, Geißler-Stockmann an Zimmermann, 17.7.1933 (Nr. 4222); Geißler-Stockmann an Zimmermann, 5.8.1933 (Nr. 4937). – „Der Kremserschmidt gehörte ja auch nicht mehr Herrn Dr. G. sondern dem Herrn Direktor Hartlinger. Das ist aber so viel ich weiß eine Erbschaftssache gewesen."

[3] HA GNM, GNM-Akten K 125, Geißler-Stockmann an Zimmermann, 17.7.1933 (Nr. 4222).

[4] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Gm 1302 (Kaufpreis 2.300 RM). – HA GNM, GNM-Akten, K 3134, Rechnung und Quittung Geißler-Stockmann, 24.8.1933.

[5] Art. „Graf, Franz (1837–1921), Industrieller“, in: ÖBL 1815–1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 43-44.

[6] HA GNM, GNM-Akten K 3134, Rechnung und Quittung Geißler-Stockmann, 24.8.1933.

Bearbeitung
TS