Desmarées, George (1697-1776), Bildnis des Grafen Joh. Max II. Graf v. Preysing-Hohenaschau, um 1730/40 (Gm 1313)

Desmarées, George (1697-1776), Bildnis des Grafen Joh. Max II. Graf v. Preysing-Hohenaschau, um 1730/40 (Gm 1313)
Inv.Nr.
Gm 1313
Zugangsregisternr.
ZR 1934/7
Material
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe 173 cm
Breite 120 cm
Sammlung
Malerei bis 1800 und Glasmalerei
Objektuntersuchung
rückseitig, längsrechteckiger weißer Klebezettel mit Tinte beschriftet „Johann Max Emanuel (Max IV)“, Max Emanuel doppelt unterstrichen, in zweiter Zeile „Graf v. Preysing auf Hohenaschau“, dritte Zeile: + 1764“.
DatumProvenienz
spätestens 03.07.1925Gundelinde von Bayern, Schloss Moos, Langenisarhofen, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [1]
spätestens Januar 1934Geißler-Stockmann (Emilie Geißler-Stockmann, Antiquitäten), München, erhalten in Kommission von Gundelinde von Bayern, Schloss Moos, Langenisarhofen [2]
zwischen spätestens Januar 1934 und 07.02.1934Verbleib unbekannt
07.02.1934Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Emilie M. Geißler-Stockmann und Geißler-Stockmann (Emilie Geißler-Stockmann, Antiquitäten)[3]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 ist rekonstruierbar und unbedenklich.

Spätestens 3.7.1925 Gundelindevon Bayern, Schloss Moos, Langenisarhofen[1]

Spätestens Januar 1934 Emilie Geißler-Stockmann, München, erhalten in Kommission von Gundelindevon Bayern, Schloss Moos, Langenisarhofen[2]

seit 7.2.1934 Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, erworben durch Kauf von Emilie Geißler-Stockmann, München [3]

 

Über Emilie Geißler-Stockmann kam das Bildnis des Grafen Johann Max II. Graf von Preysing-Hohenaschau in den Bestand. Der Eintrag im Gemäldeinventar lautet „ehem.[als] in Wittelsbachischem Besitz“. Die Provenienz ließ sich entsprechend rekonstruieren: Gundelinde von Bayern heiratete am 23. Februar 1919 Johann Georg Graf von Preysing-Lichtenegg-Moos. Das Ehepaar bewohnte Schloss Moos, Langenisarhofen (Lk Deggendorf). Der Graf verstarb bereits am 17. März 1924.[4] Laut eines Vertrages vom 3. Juli 1925 – der sich wohl aus Erbschaftsregelung des Grafen von Preysing-Lichtenegg-Moos ergab – besaß Gundelinde ein Vorkaufsrecht u.a. auf das Porträt des Grafen Max IV. von Preysing-Hohenaschau, das sich auf Schloss Wildenwart befand.[5] Ein „Herr Mayer“, der über Geißler-Stockmann an dem Verkauf beteiligt war, scheint ein Betrüger und/oder Fälscher gewesen zu sein. Er soll Gundelindes Schwestern, Hildegard von Bayern und Helmtrud von Bayern, die Schloss Wildenwart bewohnten, das Gemälde unter dem Vorwand es reinigen/restaurieren zu wollen entzogen und durch eine Kopie ersetzt haben. Mayer scheint zu dieser Zeit wegen nicht bekannter Straftaten rechtskräftig verurteilt worden zu sein und 1935 eingesessen zu haben.

In den Akten befindet sich der Schriftwechsel Zimmermann/Stockmann sowie Briefe von Dr. Joseph Sturm, Archivar des von Preysing’schen Archivs, der vom Germanischen Nationalmuseum eine Herausgabe des Bildes forderte. Stockmann stellte es Zimmermann gegenüber so dar, Mayer habe die Einwilligung der Wildenwarter Schwestern für den Tausch gegen eine Kopie gehabt.[6]



[1] HA GNM, GNM-Akten, K 426, Dr. Joseph Sturm, Preysing’sches Archiv Moos, an Rupprecht von Bayern, 29.3.1935.

[2] HA GNM, GNM-Akten, K 426, Quittung Stockmann, 10. Januar 1934 (Beleg No. 292).

[3] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Gm 1313 (Kaufpreis: 3.000 RM).

[4] Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Teil A. Gotha 1937, S. 8.

[5] HA GNM, GNM-Akten, K 426, Dr. Joseph Sturm, Preysing’sches Archiv Moos, an Rupprecht von Bayern, 29.3.1935.

[6] HA GNM, GNM-Akten, K 426, Geißler-Stockmann an Zimmermann, 15.7.1935.

Bearbeitung
TS