Franck, Franz Friedrich (1627-1687), Stillleben mit Viola da gamba, 1671 (Gm 1321)
Datum | Provenienz |
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09.12.1931 | Helbing München (Hugo Helbing, Kunsthandlung und Kunstantiquariat), München, Los-Nr. 409 (unverkauft), eingeliefert von Einstein (Th Einstein & Co.)[1] |
26.04.1934 | Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Einstein (Th Einstein & Co.)[2] |
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Das Gemälde „Stilleben mit Viola da gamba“ von Franz Friedrich Franck wurde am 26. April 1934 von Th. Einstein & Co., München als „Musikstilleben“ angekauft. Direktor Zimmermann erwarb das Bild während eines München-Aufenthalts, bei dem er zahlreiche Neuerwerbungen bei verschiedenen Händlern tätigte. Zur Vorbereitung der Emigration wurden 1937 Bestände der Fa. Einstein bei Weinmüller versteigert.[3] Für die Erwerbung des GNM liegen jedoch keinerlei Hinweise auf einen verfolgungsbedingten Verkauf vor.
Gm 1321 ist höchstwahrscheinlich identisch mit dem „Stilleben mit Violoncell“ von Franz Friedrich Franck, das im Dezember 1931 bei Hugo Helbing in München zur Versteigerung kam. Wie das Gemälde des GNM (drei ligierte F) war dieses mit dem „Monogramm F. F F“ und der Jahreszahl 1671 bezeichnet. Auch die Beschreibung: „Vor dunklem Grund aufgeschlagene Notenbücher und ein Cello“ passt zu Gm 1321. Allerdings ist dort nicht das Rapier erwähnt. Zudem weichen die Maße etwas ab: Das bei Helbing angebotene Bild wurde gemessen „99x82 cm“, geringfügig (2 cm) größere Breite im Gemäldeinventarbuch und im Katalog von 1934 „0,985 m h., 0,84 m br.“, auf der Inventarkarte „H. 99 cm, B. 84 cm“, bei Tacke „99,5 x 84,5 cm“.[4]
Hingegen macht ein weiterer Umstand es wahrscheinlich, dass es sich im ein und dasselbe Bild handelt: Ausweislich des Auktionsergebnisses in der „Weltkunst“ wurde das Gemälde nicht zugeschlagen.[5] Dies lässt sich durch die Annotationen am Exemplar des Auktionskatalog des Getty Institute bestätigen: Dort ist das Los mit „Retour/150“ verzeichnet. Das Limit wurde demnach nicht erreicht. Wichtig für die Herkunft des Gemäldes ist die Eintragung, das Stück stamme „aus Privatbesitz Einstein“. Demnach befand sich das Bild spätestens 1931 im Besitz Einsteins.
[1] Altes Kunstgewerbe, Skulpturen, Wand- und Orientteppiche, Möbel, Gemälde alter Meister. Aus dem Nachlass Universitäts-Professor Dr. Karl Schlösser, München, aus der Sammlung Merkens, Köln, aus dem Nachlass eines mitteldeutschen Sammlers und aus anderem Besitz. Aukt.Kat. Helbing 1931, 9. Dezember, Nr. 409, S. 24 (http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/helbing1931_12_09/0026) [2.7.2015]. – Ein Handexemplar „mit allen Preisen und Verkäufer- und Käufernamen und handschriftlich hinzugefügten Losen, Mindestpreisen“ (Description of Sale Catalog D-608, Lot 0409; „aus Privatbesitz Einstein“) ist abzurufen über die Getty Provenance Index Databases (http://piprod.getty.edu/starweb/pi/servlet.starweb).
Die Weltkunst, Jahrg. VI, Nr. 1 vom 3.1.1932, S. 6 (http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/weltkunst1932/0001) [2.7.2015].
[2] Registrar GNM, Zugangsregister (Eintrag 26.4.1934), Inventarbuch, Inventarkarte zu Gm 1319 (Kaufpreis 225 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 3134, Rechnung Einstein, 19.3.1934 (Beleg No. 351) und Quittung, 21.4.1934.
[4] Registrar GNM, Inventarkarte, Inventarbuch zu Gm 1321. – Andreas Tacke: Die Gemälde des 17. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum. Bestandskatalog (Kataloge des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg). Nürnberg, Mainz 1995, Nr. 39 m. Abb., S. 90–91.
[5] Die Weltkunst, Jahrg. VI, Nr. 1 vom 3.1.1932, S. 6 (http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/weltkunst1932/0001) [2.7.2015].