Schleswig, Teller mit ausgezackter Fahne (HG 9780)
Datum | Provenienz |
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23.02.1943 | Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Loevenich (Kunsthandlung Albert Loevenich)[1] |
Den Fayenceteller erwarb der damalige Direktor des Germanischen Nationalmuseums Heinrich Kohlhaußen auf einer Parisreise Anfang 1943 bei Albert Loevenich. Im Gegensatz zu weiteren bei Loevenich in Frankreich erworbenen Objekten wurde der Teller 1948 nicht an Frankreich restituiert – obwohl er auf einer für die Alliierten angefertigten Liste erscheint –[2], da er laut Loevenich von ihm in Deutschland erworben und erst anschließend nach Frankreich verbracht worden war und damit nicht unter die Rückgabebestimmungen der West-Alliierten fiel.[3] Diese Angaben konnten im aktuellen Projekt weder bestätigt noch widerlegt werden. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass Loevenich tatsächlich nach der Ausbombung seines Kölner Geschäfts Objekte nach Paris verbrachte, s. dazu Ke 2262.
Siehe dazu auch:
Anja Ebert: Albert Loevenich – Beauftragter des Germanischen Nationalmuseums in Frankreich? In: Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen zwischen 1933 und 1945. Bearb. von Anne-Cathrin Schreck, Anja Ebert, Timo Saalmann. Ausst.Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum 18). Nürnberg 2017, S. 44–59, URL: http://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/392
[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu HG 9780 (Kaufpreis 6.000 Fr = 350 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 3374, Hauptmuseumsfonds Ausgabebelege 1942, Beleg Nr. 251/84, Bereitstellung von Devisen für Ankäufe von Direktor Kohlhaußen in Frankreich, Februar 1942, Rechnung Loevenich, 22.2.1943.
[2] HA GNM, GNM-Akten K 786.3, Aufstellung von Objekten, die vom Museum in den besetzten Gebieten erworben wurden, nicht datiert [vor 1.6.1946].
[3] HA GNM, GNM-Akten K 3803, Restitutionen, Schriftwechsel Ernst Günter Troche, GNM, mit Loevenich, S. 362–364, 16.5.1946 (Nr. 2582), 25.5.1946 (Nr. 2063).