Schleswig-Holstein, Reisebesteck in geschnitzter Buchsbaumscheide, 1598 (HG 9828 (ehem.))
Datum | Provenienz |
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spätestens 1882 | Johannes Paul, Hamburg, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [1] |
16.10.1882 | Richard Zschille, Großenhain, erworben auf der Auktion Heberle (J.M. Heberle (H. Lempertz' Söhne)), Köln, Los-Nr. 1215, Versteigerung der Sammlung Johannes Paul[2] |
zwischen 16.10.1882 und spätestens 17.09.1943 | Verbleib unbekannt |
spätestens 17.09.1943 | Loevenich (Kunsthandlung Albert Loevenich), Paris, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [3] |
16.11.1943 | Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Loevenich (Kunsthandlung Albert Loevenich)[4] |
12.11.1948 | restituiert an Frankreich[5] |
Das Germanische Nationalmuseum erwarb das Besteck im November 1943 bei Albert Loevenich in Paris. Auf Anweisung der West-Alliierten wurde es 1948 über den Central Collecting Point München an Frankreich restituiert.
Von 1882 bis mindestens 1893 gehörte das Besteck der Sammlung des Großenhainer Tuchfabrikanten Richard Zschille (Großenhain 16.3.1847 – 9.7.1903 Klotzsche bei Dresden) an. Zschille wiederum hatte es aus der Sammlung Johannes Paul, Hamburg, erworben, die 1882 in Köln bei J.M. Heberle (H. Lempertz‘ Söhne) versteigert worden war.
Siehe dazu auch:
Anja Ebert: Albert Loevenich – Beauftragter des Germanischen Nationalmuseums in Frankreich? In: Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen zwischen 1933 und 1945. Bearb. von Anne-Cathrin Schreck, Anja Ebert, Timo Saalmann. Ausst.Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum 18). Nürnberg 2017, S. 44–59, 201, Kat.Nr. 2.3e, URL: http://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/392
[1] Catalog der Kunst-Sammlungen des Herrn Johannes Paul in Hamburg. Versteigerung zu Cöln den 16. October 1882 und die folgenden Tage durch J. M. Heberle (H. Lempertz’ Söhne). Aukt.Kat. J. M. Heberle (H. Lempertz’ Söhne), Köln, 16.–24. Oktober 1882., Los-Nr. 1215: „Besteck: Messer und Gabel in Buchsbaumköcher. Die Hefte Silber, achtseitig mit Ornamentgravirungen, finden in einem hübsch profilirten Knopf ihren Abschluss; die Scheide mit je 3 durch Schriftbänder getrennten biblischen Darstellungen, in sich nach unten verjüngenden Feldern auf Vorder- und Hinterfläche sehr fein geschnitten; unten die Jahreszahl 1598; gravirte Silbergarnitur. Schöne Arbeit. Länge der Scheide 28 ½, des Messers 20 ½, der Gabel 18 ¼ Cent.“
[2] S. die vorhergehende Anmerkung. In der Sammlung von Richard Zschille ist das Besteck bis mindestens 1893 nachweisbar: Arthur Pabst (Hrsg.): Die Kunstsammlungen Richard Zschille in Großenhain. Bd. 2: Besteck-Sammlung. Speise-, Tisch-, Gärtner-Geräte und Werkzeuge. 2. Aufl. Berlin 1893., Nr. 214, Taf. 35: „Besteck in Scheide. Scheide vorn halbrund, hinten glatt, Buchsbaum geschnitten, beiderseits je drei Darstellungen aus der Passion Christi mit Beischriften in niederdeutscher Sprache. Vorderseite: Christus vor Pilatus, Verleugnung Petri, Christus am Ölberg. Rückseite: Kreuzigung, Kreuzabnahme, Engel am Grab. Bezeichnet: 1598. Stiefel und Mundblech Silber graviert. – Griffe des Bestecks vierseitig mit abgeschrägten gravierten Ecken und dachartigem Abschluss mit Knopf. – Klinge geschweift; Marke: [Zeichnung] Gabel fehlt. L. a) 21 cm, b) 9 cm, c) 29 cm. Nieder-Deutschland, 1598. – Taf. 35. Smlg. Paul No. 1215.“ – Jahresbericht des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg, Bd. 90 [für 1943/44]. Nürnberg 1944., S. 41.
[3] HA GNM, GNM-Akten K 3423, Hauptmuseumsfonds Rechnungsbelege 1943, Beleg Nr. 94/28, Rechnung Loevenich, 17.9.1943.
[4] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu HG 9828 (Kaufpreis 3.500 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 3423, Hauptmuseumsfonds Rechnungsbelege 1943, Beleg Nr. 94/28, Rechnung Loevenich, 17.9.1943.
[5] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu HG 9828. – HA GNM, GNM-Akten K 786.3, Aufstellung von Objekten, die vom Museum in den besetzten Gebieten erworben wurden, nicht datiert [vor 1.6.1946]; GNM-Akten K 73, Diensttagebuch Museumsdirektor Ernst Günter Troche, Einträge vom 4.11.1948, 12.11.1948. – Das Objekt konnte nicht in der MNR-Datenbank nachgewiesen werden, die den Bestand der an Frankreich restituierten Objekte enthält, die sich in französischen Museen befinden: Site Rose-Valland. Musées Nationaux Récupération (Datenbank zum MNR-Bestand), http://www.culture.gouv.fr/documentation/mnr/pres.htm [31.7.2017].