Reliquienbehälter in Rokokorahmen, um 1750 (KG 1123)

Reliquienbehälter in Rokokorahmen, um 1750 (KG 1123)
Inv.Nr.
KG 1123
Zugangsregisternr.
ZR 1944/75
Material
Holz, vergoldet
Maße
Höhe 83 cm
Breite 57 cm
Sammlung
Kunsthandwerk bis 1800
Objektuntersuchung
auf Rückseite, mittig großer, runder Aufkleber mit blütenförmigem Rand und blauem Aufdruck, umlaufend: "Guido v. Volckamer auf Kirchensittenbach München", darin ein Wappen; etwa 5. cm darüber ein rechteckiger Aufkleber mit gezahntem Rand und blauem Dekor, darauf in schwarzer Tinte "SR", gefolgt von einem Schrägstrich und vmtl. "VR" in blauem Bunt- oder Kopierstift.
DatumProvenienz
05.07.1920Guido von Volckamer, München, erworben durch Kauf von Stern (Antiquitätenhandlung), München [1]
Mai 1941Germanisches Nationalmuseum, erworben im Erbgang von Guido von Volckamer[2]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 ist rekonstruierbar und unbedenklich.

Guido von Volckamer kaufte am 7. Mai 1920 „einen sehr schönen, im Rokokostil geschnitzten Reliquienkasten“ von der Münchener Kunsthandlung Stern. In Volckamers Tagebucheintrag heißt es, im „Innern des Reliquienkastens“ befinde sich eine „gestickte Klosterarbeit“ und ein „auf Pergament gemaltes, ovales Bild“ der Heiligen Walburga. Volckamer hielt das Objekt für ein „[e]rstklassiges Stück aus der Rokokozeit ca. 1760“, die Datierung änderte er später auf 1740.



[1] Bibliothek GNM, NL Guido von Volckamer, Hs 140263, Tagebuch 1920, S. 41: „Für einen sehr schönen, im Rokokostil geschnitzten Reliquienkasten in herrlicher, alt vergoldeter Rokokorahme auf Füßen, 84 x 56 cm, innen mit geschliffenen Spiegeleinlagen mit ummantelnden [?] Verzierungen. Im Innern des Reliquienkastens gestickte Klosterarbeit die in der Mitte ein auf Pergament gemaltes, ovales Bild die Anbetung der Maria der Heiligen Walburga enthält, darunter ein geschnitztes, vergoldetes mit 5 Abteilungen versehenes Kästchen (zur Aufnahme von Blumen Walburgis Oel + [leer] + dem besonderen Heilwirkung zugeschrieben u. das Sterben erleichtern sollte! / Erstklassiges Stück aus der Rokokozeit ca. 1760 [darüber ergänzt: (17)40]“ (Kaufpreis 750 M).

[2] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu KG 1123. – Im Testament vom 29.11.1940 vermachte Volckamer seine Sammlung dem GNM, HA GNM, GNM-Akten K 39 (S–Z), Nr. 106, Abschrift des Testaments. – Zum Zeitpunkt des Erwerbs des Nachlasses Volckamer durch das GNM s. allgemein  Horst Pohl: Guido v. Volckamer und seine Sammlungen. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 52, 1963, S. 554–559, hier S. 558. – Der Großteil der Sammlung wurde im Museum erst 1942 bzw. 1944 im Zugangsregister verzeichnet und inventarisiert. Andere Objekte waren als Tauschabgaben vorgesehen oder wurden in der Nachkriegszeit inventarisiert.

Bearbeitung
TS (Text und Recherche)
JW (Recherche)