Bunzlau, Schraubflasche, 17. Jh. (Ke 2167)
Datum | Provenienz |
---|---|
spätestens 1927 | Albert Figdor, Wien, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [1] |
spätestens 1927 | Margarete Becker-Walz, Heidelberg, erworben durch Schenkung von Albert Figdor, Wien [2] |
06.12.1928 | Danat-Bank u.a. (Konsortium Jacob Goldschmidt), erworben von Margarete Becker-Walz, Heidelberg [3] |
zwischen 1931 und 1935 | Dresdner Bank, erworben von Danat-Bank u.a. (Konsortium Jacob Goldschmidt)[4] |
1935 | Staatliche Museen zu Berlin, Berlin, erworben von Dresdner Bank[5] |
09./10.06.1937 | Heilbronner (Henri Heilbronner Antiquitäten), erworben auf der Auktion Böhler (Kunsthandlung Julius Böhler), München, Los-Nr. 180, eingeliefert von Staatliche Museen zu Berlin[6] |
02.07.1937 und 25.02.1938 | Böhler (Kunsthandlung Julius Böhler), München, erworben von Heilbronner (Henri Heilbronner Antiquitäten), München [7] |
31.07.1940 | Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Böhler (Kunsthandlung Julius Böhler)[8] |
Siehe dazu:
Anja Ebert: „... so wär's schon sehr nett wenn Sie recht bald wieder kommen könnten“ – Die Geschäftsbeziehungen von Henri Heilbronner und Julius Böhler in der NS-Zeit. In: Anja Ebert, Timo Saalmann: Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen des Germanischen Nationalmuseums zwischen 1933 und 1945 – Weitere Ergebnisse der Provenienzforschung. Hrsg. von Anne-Cathrin Schreck. Nürnberg 2019, S. 17–33, URL: http://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/393.
[1] Albert Figdor starb 1927. – Lynn Rother: Zu groß für Einen. Zum An- und Verkauf großer Sammlungen durch Konsortien am Beispiel Figdor. In: Eva Blimlinger, Monika Mayer (Hrsg.): Kunst sammeln, Kunst handeln. Beiträge des Internationalen Symposiums in Wien (Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung 3). Wien, Weimar 2012, S. 303–315, bes. S. 305–307. – Zur Provenienz der Sammlung Figdor siehe auch Ilse von zur Mühlen, Provenienz L 70/53, Hans Klocker (Gais (?) vor 1474-nach 1500) (Werkstatt, Umkreis)/Michael Pacher (Neustift in Bozen um 1435-1498 Salzburg) (Schule), Stehender Engel von einer Taufe Christi, Brixen, um 1490/1495, URL: https://www.bayerisches-nationalmuseum.de/index.php?id=547&laufnr=00080122 [28.8.2018].
[2] Wie Anm. 1.
[3] Wie Anm. 1.
[4] Wie Anm. 1.
[5] Wie Anm. 1. – Die Schraubflasche kam vermutlich ins Schlossmuseum, worauf die Inv.Nr. des sog. „F[igdor]-Inventars“ verweist (F. 4379.), s. Objektuntersuchung. S. dazu Lynn Rother: Kunst durch Kredit. Die Berliner Museen und ihre Erwerbungen von der Dresdner Bank 1935. Berlin, Boston 2017, S. 99, 111, 276, Anm. 183.
[6] Die Auktion war ursprünglich für den 1./2.6.1937 geplant: Kunstwerke aus dem Besitz der Staatlichen Museen Berlin. Julius Böhler in Verbindung mit Rudolph Lepke’s Kunstauctionshaus Berlin. Aukt.Kat. Julius Böhler, München, 1.–2. Juni 1937, URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/boehler1937_06_01/0036 [22.02.2018], Los-Nr. 180: „Sechskant-Flasche, Irdenware, schwarz glasiert, mit zinnernem Schraubverschluß. In den 6 Feldern aufgelegte, grün-braun glasierte Sternblumen; an den Kanten geflochtene, oben und unten in Blüten endende Zweige. Blüten abwechselnd blau und weiß glasiert. — Schraubdeckel mit Ring. Salzkammergut, 17.–18. Jahrh. – Höhe 19 cm, Durchmesser 12,3 cm. Früher Sammlung Figdor-Wien.“ – Laut dem Preisverzeichnis in der Weltkunst erzielte Los-Nr. 180 einen Zuschlag von 100 RM, Weltkunst XI, Nr. 24/25, 20.6.1937, S. 4, Preisbericht zu Auktion Julius Böhler, R. Lepke, München, 9.–10. Juni 1937 (Kaufpreis inkl. Aufgeld 110 RM), URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/weltkunst1937/0014 [22.02.2018]. – S. zur Auktion ausführlich Lynn Rother: Kunst durch Kredit. Die Berliner Museen und ihre Erwerbungen von der Dresdner Bank 1935. Berlin, Boston 2017, S. S. 135–173. – DKA, NL Julius Böhler, I, B-4.
[7] Am 2.7.1937 übernahm Böhler den halben Anteil der Flasche für 55 RM, BWA München, NL Julius Böhler, F 43/34, Rechnung Heilbronner an Böhler, 2.7.1937. – Am 25.2.1938 kaufte Böhler Heilbronner den (zweiten) halben Anteil an der Flasche ab (Kaufpreis 85 RM). S. hierzu: BWA München, NL Julius Böhler, F 43, Kontokorrentbuch, Einträge zu Heilbronner, S. 2, Eintrag vom 25.2.1938; F 43/8, Rechnung Heilbronner an Böhler, 22.2.1938. – ZI München, Fotoarchiv Julius Böhler, Fotomappe und Karteikarten zu Lagerbuchnr. 37209.
[8] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Ke 2167, HG 9409 (Kaufpreis 350 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 133, Ankaufsakten 1940/41, Schriftwechsel Böhler mit Kohlhaußen, GNM, 17.7.1940 (Nr. 1913), 26.7.1940 (Nr. 1913, rückseitig), 7.8.1940 (Nr. 2120); GNM-Akten K 3326, Hauptmuseumsfonds Ausgabebelege 1940/41, Beleg Nr. 66/20, Rechnung Böhler, 17.7.1940. – BWA München, NL Julius Böhler, F 43, Lagerbuch, Lagerbuchnr. 37209. – ZI München, Fotoarchiv Julius Böhler, Fotomappe und Karteikarten zu Lagerbuchnr. 37209. – In der Literatur wird die Provenienz durchgängig irrtümlich angegeben als vom GNM 1881 aus der Slg. Dr. Wolf, Altenburg/Thüringen erworben, zuletzt bei Anna Bober-Tubaj (Hrsg.): U zródel boleslawieckiej ceramiki. Boleslawiec jako jeden z ośrodków garncarstwa środkowoeuropejskiego od XV do XVII w. Katalog wystawy ... Muzeum Ceramiki w Boleslawcu 15.12.2012–10.03.2013. Anlässlich der Ausstellung Von den Anfängen der Bunzlauer Keramik – Funde des 15.–17. Jahrhunderts aus einem mitteleuropäischen Zentrum der Töpferei im Schlesischen Museum zu Görlitz, 13.07.–31.10.2013 = Von den Anfängen der Bunzlauer Keramik. Jelenia Góra 2012, S. 226, Kat.Nr. 5.