Christian, Johann Joseph (1706-1777), Hl. Benedikt, um 1750 (Pl.O. 2554)
Datum | Provenienz |
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spätestens Juni/August 1933 | Fritz Ragaller und Keller (und Böhm), Antiquitäten, München, erworben von Unbekannte(r) Vorbesitzer [1] |
September 1933 | Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Fritz Ragaller und Keller (und Böhm), Antiquitäten[2] |
Als vierter Eigentümer kommt schließlich Hubert Wilm in Frage, der Museumsdirektor Zimmermann im Juni 1933 eine „ganz ausgezeichnete Buchsgruppe (Heiliger und 2 Putten auf Rocaillensockel) […] von dem Bamberger Meister Benckert“ anbot, die ihm ein Bekannter gebracht habe.[5] In einem weiteren Schreiben Wilms von August ist davon die Rede, dass „Herr Ragaller […] jetzt für die Gruppe nur mehr RM 750 rechnen würde“.[6] Dies stimmt mit dem in der Korrespondenz zwischen Ragaller und dem Museum zunächst verlangten Preis überein (später einigte man sich auf 650 RM). Möglicherweise bezieht sich auch eine Bemerkung in einem weiteren Schreiben Wilms von August 1933 auf Pl.O. 2554: „Ich habe immer noch nichts von Herrn Ragaller gehört, ob Sie nun die kleine Würzburger oder Bamberger Plastik angekauft haben oder nicht“.[7]
Auch bei anderen Gelegenheiten haben Keller und Ragaller möglicherweise zusammengearbeitet: In einem im Katalog der 5. deutschen Kunst- und Antiquitätenmesse München von 1960 erschienenen Beitrag berichtet Keller von einer Einkaufstour nach Berlin Ende der 1920er Jahre gemeinsam mit dem „gleichaltrigen Kunsthändlerkollegen Fritz R.“ Damit könnte Ragaller gemeint sein. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Keller und Ragaller Hubert Wilm kannten.[8][1] HA GNM, GNM-Akten K 125, Ankaufsakten 1933, Wilm an Zimmermann, GNM, 28.6.1933 (Nr. 3756), 12.7.1933 (Nr. 4155), 29.8.1933 (Nr. 5208); GNM-Akten K 125, Ankaufsakten 1933, Schriftwechsel Ragaller/Keller & Böhm mit Zimmermann, GNM, 8.8.1933 (Nr. 4941), 29.8.1933 (zu Nr. 4941), 1.9.1933 (Nr. 5269), 18.9.1933 (Nr. 5269, rückseitig), 21.9.1933 (Nr. 5653).
[2] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Pl.O. 2554 (Kaufpreis 650 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 3134, Hauptmuseumsfonds Ein- und Ausgabebelege 1933, Beleg Nr. 142/30, Ragaller/Keller & Böhm an Zimmermann, GNM, 19.9.1933, Quittung H. Keller, 29.9.1933. – Der Eintrag im Zugangsregister erfolgte am 11.10.1933.
[3] HA GNM, GNM-Akten K 125, Ankaufsakten 1933, Ragaller/Keller & Böhm an Zimmermann, GNM, 1.9.1933 (Nr. 5269): „Überlasse Ihnen die Gruppe Mk 700.- da [sic] 4 Münchner kleine Kunsthändler beteiligt sind, habe ich am Anteil nur einen kleinen Nutzen davon.“
[4] HA GNM, GNM-Akten K 3134, Hauptmuseumsfonds Ein- und Ausgabebelege 1933, Beleg Nr. 142/30, Quittung H. Keller, 29.9.1933.
[5] HA GNM, GNM-Akten K 125, Ankaufsakten 1933, Wilm an Zimmermann, GNM, 28.6.1933 (Nr. 3756). – Hier liegt eine Verwechslung Wilms vor; tatsächlich ist das Material der Gruppe Birnbaum-, das des Sockels Nussbaumholz.
[6] HA GNM, GNM-Akten K 125, Ankaufsakten 1933, Wilm an Zimmermann, GNM, 28.6.1933 (Nr. 3756), 29.8.1933 (Nr. 5208).
[7] HA GNM, GNM-Akten K 3134, Hauptmuseumsfonds Ein- und Ausgabebelege 1933, Beleg Nr. 139/28, Wilm an Zimmermann, GNM, 4.8.1933.
[8] Johann Keller: Die Geschichte von der kleinen Madonna. In: Katalog der 5. deutschen Kunst- und Antiquitätenmesse München. München 1960, S. 181–192.