Feuerzeughalter in Form eines Zwergs, 1. Hälfte 19. Jh. (HG 8949)

Feuerzeughalter in Form eines Zwergs, 1. Hälfte 19. Jh. (HG 8949)
Inv.Nr.
HG 8949
Zugangsregisternr.
ZR 1934/64 a
Material
Eisenguss
Maße
Höhe 11 cm
Sammlung
Kunst und Kunsthandwerk 19.-21. Jhd.
Objektuntersuchung
nicht erfolgt
DatumProvenienz
vermutl. spätestens1917Paul Heiland, München, erworben durch Kauf von [...] Hirschburg, Potsdam [1]
Februar 1934Germanisches Nationalmuseum, erworben im Erbgang von Paul Heiland[2]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 ist rekonstruierbar und unbedenklich.

Der Feuerzeughalter wurde 1934 mit der rund 380 Objekte umfassenden Gusseisensammlung Paul Heilands im Erbgang erworben. Heiland war am 21. September 1933 in Potsdam verstorben.

Er ist im Inventarbuch Heilands unter Nummer 9 verzeichnet: „Statuette, Ganzfigur eines kämpfenden Buckligen mit hohen Stulpenstiefeln und breitkrempigem Räuberhut. Ganze Figur, stehend in Ausfallstellung, den rechten Fuß weit vorgesetzt, den linken zurückgeschoben. Der Kopf scharf nach der rechten Schulter gewandt, den linken Arm erhoben, der rechte, einen krummen Säbel haltend zur Abwehr vorgestreckt. Hinter dem rechten Fuß ein hohler Baumstumpf. Der Hut mit Scharnier an dem hohlen Kopf befestigt. Rechteckiger profilierter Sockel. H. [nicht verzeichnet]. Bez. Devaranne à Berlin. // […] // Gießerei von S.C. Devaranne, Berlin. Scherzfigur im Geschmack [?] des Jacques Callot. Diese Figuren No. 6 bis 9 [= HG 8850, HG 8851, HG 8849, HG 8949] dienten wohl einem praktischen Zweck als Feuerzeugbehälter oder dergl. Ausstellung Berlin 1917 No. 939 a. b“. Zum Erwerb ist vermerkt „Ankauf Hirschburg, Potsdam“. Ein Datum ist nicht angegeben, doch dürfte der Ankauf vor 1917 erfolgt sein, da die Figur damals in einer Ausstellung in Berlin zu sehen war, wie Heiland im Inventarbuch verzeichnete. Dass Heiland dies bekannt war, deutet darauf hin, dass er selbst damals Leihgeber des Objekts war.

Eine Inventarkartei, die mit der Sammlung ans Haus gekommen sein soll, ist derzeit nicht auffindbar und möglicherweise im Krieg untergegangen.[3]

 



[1] München, Bayerisches Nationalmuseum, Archiv, Inventarbücher Sammlung Heiland, hier Inventarbuch zur Gusseisensammlung, Nr. 9. – Paul Heiland verstarb am 21.9.1933 in Potsdam.

[2] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu HG 8949. –Im Testament vom 29.5.1923 hatte Heiland seine Gusseisensammlung dem GNM vermacht, HA GNM, GNM-Akten K 37.43, Dr. Heiland, Potsdam, Bl. 47, Testamentsvollstrecker Gerhard Rumpf, Potsdam, an Zimmermann, GNM, [vor dem 10.]10.1933 (Nr. 6152). Die Sammlung traf im Februar 1934 im Museum ein (s. dazu HA GNM, GNM-Akten K 37.43, Dr. Heiland, Potsdam, Bl. 18, Heerwagen, GNM an Rumpf, 22.2.1934 (Nr. 986, rückseitig)); der Eintrag im Zugangsregister erfolgte am 30.8.1934. – S. zum Erwerb der Sammlung auch den Eintrag zu Paul Heiland.

[3] Mit Schreiben vom 13.2.1934 kündigte Testamentsvollstrecker Rumpf die Übersendung eines „von Dr. Heiland aufgestellten Zettel-Katalog[es] der einzelnen zur Eisensammlung gehörigen Gegenstände“ an. Das Museum bestätigte den Empfang, zusammen mit dem der Eisensammlung selbst, am 22.2.1934, HA GNM, GNM-Akten K 37.43, Dr. Heiland, Potsdam, Bl. 18–19, Schriftwechsel Rumpf mit GNM, 13.2.1934 (Nr. 986), 22.2.1934 (Nr. 986, rückseitig).

Bearbeitung
AE