Schlesien, Josephinenhütte, Fadenglasbecher, um 1840/50 (Gl 465)
Datum | Provenienz |
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spätestens 27.05.1943 | Karl Thorwart, Nürnberg, erworben von Ludwig (Josef Johann Ludwig, Antiquitäten, Gemälde)[1] |
27.05.1943 | Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Schenkung von Karl Thorwart[2] |
Der Fadenglasbecher mit einem Muster aus grüngoldenem Spiralband in einem weißen Fadennetz wurde 1943 beim Regensburger Händler Josef Johann Ludwig angekauft, von dem das Germanische Nationalmuseum in diesem Zeitraum zahlreiche Objekte erwarb.
Laut den Rechnungsbüchern wurde die Rechnung Ludwigs durch das Museum beglichen; im Zugangsbuch und Inventar ist der Zugang jedoch als Schenkung des Nürnberger Rechtsanwalts Karl Thorwart verzeichnet. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Glas nie im Besitz Thorwarts war, sondern direkt von Ludwig ans Museum kam.
Die Schenkung fällt in den Zeitraum, in dem Karl Thorwart das Germanische Nationalmuseum im Prozess um die gefälschte Adlerfibel vertrat.[3]
[1] Der Becher wurde bei Ludwig angekauft, ist laut Inventar aber eine Schenkung von Thorwart.
[2] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Gl 465, HG 9770 (Kaufpreis 285 RM). – HA GNM, GNM-Akten K 3423, Hauptmuseumsfonds Ausgabebelege 1943, Beleg Nr. 22/11, Rechnung Ludwig an das GNM, 21.5.1943. – Jahresbericht des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg, Bd. 90 [für 1943/44]. Nürnberg 1944, S. 34.
[3] S. dazu HA GNM, GNM-Akten K 58, Adlerfibelprozess. – Luitgard Sofie Löw: Die gefälschte Adlerfibel. In: Luitgard Sofie Löw, Matthias Nuding (Hrsg.): Zwischen Kulturgeschichte und Politik. Das Germanische Nationalmuseum in der Weimarer Republik und der Zeit des Nationalsozialismus. Beiträge des Symposiums am 8. und 9.10.2010 im Germanischen Nationalmuseum. (Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 38). Nürnberg 2014, S. 113–125. – S. auch den Eintrag zu Gd 352.