Große Kupferkanne, um 1700 (HG 9120)

Große Kupferkanne, um 1700 (HG 9120)
Inv.Nr.
HG 9120
Zugangsregisternr.
ZR 1935/80
Material
Kupfer, Messing
Maße
Höhe 41 cm
Sammlung
Kunsthandwerk bis 1800
Objektuntersuchung
kleines Anhängerschildchen mit den Zahlen "33 [Schrägstrich] 20 / 261 / 785 / 34,50"
DatumProvenienz
06.11.1935Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Teubner (Lederwarenhandlung Walther Teubner)[1]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 konnte nicht eindeutig geklärt werden.

Die Kanne wurde 1935 laut Eintrag im Zugangsbuch und Inventar von „Walther Teubner“ aus Pößneck für 50 RM angekauft. Sie konnte im Kunsthandel nicht nachgewiesen werden.[2]

Der Verkauf erfolgte vermutlich durch den Schwiegersohn Walther Teubners, Willi Pufe, der die Lederwarenhandlung des 1920 verstorbenen Teubners unter dessen Namen weiterführte.[3] Die Korrespondenz mit dem Germanischen Nationalmuseum zum Erwerb der Kanne ist durchgehend mit „Walther Teubner“ gezeichnet, doch scheint dies nicht unüblich gewesen zu sein: So unterzeichnete beispielsweise auch der Kunsthändler Carl Dauer nach wie vor mit „Ernst Dauer“, dem Namen seines Vaters, unter dem auch das Geschäft weiterlief. Auch der Kunsthändler Emil van Aaken führte nach dem Tod seines Vaters dessen Geschäft unter dem Namen Gérard van Aaken weiter.

Walther Teubner war bis 1908 als Prokurist im Flanellgroßhandel F.A. Wohlfarth tätig gewesen. Das Geschäft wurde 1908 abgemeldet. Im selben Jahr hatte sich Teubner mit der Lederwarenhandlung selbstständig gemacht. Im zum Ankauf erhaltenen Schriftwechsel im Historischen Archiv des Museums befinden sich mehrere Postkarten, die jeweils den durchgestrichenen Briefkopf „F.A. Wohlfarth“ tragen, der durch ein aufgestempeltes „Walther Teubner“ ersetzt ist.



[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch zu HG 9120 (Kaufpreis 50 RM). – HA GNM, K 3085, Hauptmuseumsfonds Einnahme- und Ausgabebelege 1935, Beleg Nr. 213/45, Schriftwechsel „Teubner“ mit Zimmermann, GNM, 25.10.1935 (Nr. 6061), 26.10.1935 (o. Nr.), 30.10.1935 (Nr. 6176).

[2] Am 9./10.6.1933 wurde bei Helbing unter Los-Nr. 93 eine Kupferkanne versteigert, die von den Maßen her auf HG 9120 passt, jedoch „mit Griff und Traghenkel“ beschrieben wird. Im annotierten Auktionskatalog im ZI München ist als Käufer „J. Mayring“ (mgl.weise Valentin Joseph Mayring?) genannt (mit frdl. Dank an Stefan Klingen und M. Steinke für die Möglichkeit zur Einsichtnahme). Bei dem Helbing-Objekt dürfte es sich daher nicht um HG 9120 handeln.

[3] Ich danke Sabine Mohr, Stadtarchiv Pößneck, für die Recherchen zu Teubner und Pufe, Emails vom 8.11. und 16.11.2016.

Bearbeitung
AE