Göggingen, Fayenceteller, 1751/52 (Ke 2045)

Göggingen, Fayenceteller, 1751/52 (Ke 2045)
Inv.Nr.
Ke 2045
Inv.Nr. (alt)
HG 9551
Zugangsregisternr.
ZR 1942/11
Alternativer Titel
Teller aus dem Service des Landgrafen Leopold von Hessen Darmstadt
Material
Fayence, Blaumalerei
Maße
Durchmesser 24 cm
Sammlung
Kunsthandwerk bis 1800
Objektuntersuchung
unterseitig hs. Beschriftung "Wappen … rechts Landgraf v. Hesse-Darmstadt … einer … Prag" (?)
DatumProvenienz
04.-05.12.1941Steinhauser (Kunsthandlung Ludwig Steinhauser), erworben auf der Auktion Weinmüller München (Kunstversteigungshaus Adolf Weinmüller), München, Los-Nr. 284, eingeliefert von [...] Geiger[1]
15.03.1942Germanisches Nationalmuseum, erworben im Tausch von Steinhauser (Kunsthandlung Ludwig Steinhauser)[2]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 ist bedenklich, es liegen Verdachtsmomente vor.

Der Fayenceteller wurde 1942 zusammen mit weiteren Fayenceobjekten (Ke 1017, Ke 1018, Ke 2194) sowie einer Miniatur (Min 96) beim Münchner Kunsthändler Ludwig Steinhauser im Tausch erworben. Dagegen eingetauscht wurden laut Zugangsregister eine „Anzahl zerbrochene[…], geflickte[…], aus künstlerischen oder musealen Gründen entbehrliche[…] Fayencen und Steinzeuge“. Der im Zugangsregister erwähnte Tauschakt scheint sich nicht erhalten zu haben.

Der Teller ist mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit einem Objekt, das Steinhauser wenige Monate zuvor auf einer Auktion des Münchner Versteigerungshauses Adolf Weinmüller erworben hatte. Darauf weist nicht nur die übereinstimmende Beschreibung im Auktionskatalog hin („Teller. Blauer Dekor: Zwei Löwen halten ein Wappen mit Krone. Marke Creußloh (?). - D. 24 cm.“), sondern auch der Besitzer Steinhauser. Als Schätzpreis nennt der Auktionskatalog 30 RM, Steinhauser erwarb den Teller für 470 RM. In der Besitzerliste des Auktionskataloges ist als Einlieferer chiffriert „179a“ angegeben. Im annotierten Exemplar des Auktionskataloges wird dies mit „Geiger“ aufgelöst, womit die im Titel genannte „[Fayence-]Sammlung G. Karlsruhe“ gemeint sein dürfte. Von diesem Einlieferer wurden in der Auktion insgesamt 383 Objekte versteigert.



[1] Fayencen (Sammlung G. Karlsruhe), Barock-Möbel, Gemälde alter und neuer Meister, Teppiche, Textilien, Kleinkunst, Bücher (Katalog 29). Aukt.Kat. Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 4.–5. Dezember 1941, URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/weinmueller1941_12_04/0024 [15.04.2015], Los-Nr. 284. – Im von Weinmüller annotierten Exemplar des Auktionskataloges sind als Einlieferer „Geiger“, als Käufer Steinhauser und als Schätzpreis 30 RM, als Limit 15 RM, als Zuschlagpreis 470 RM verzeichnet. Ich danke Meike Hopp, ZI München, für Auskünfte zu den Erwerbungen Steinhausers auf Weinmüller-Auktionen, Email vom 30.5.2016. – S. dazu auch den Eintrag zur Auktion in der Datenbank der Kunst- und Kulturgutauktionen 1933–1945, URL: http://www.lostart.de/Webs/DE/Provenienz/AuktionBet.html?cms_param=ABET_ID%3D59172 [31.08.2018].

[2] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Ke 2045, HG 9551 (zusammen mit Ke 1017, Ke 1018, Ke 2194, Min 96 im Tausch gegen eine „Anzahl zerbrochener, geflickter, aus künstlerischen oder musealen Gründen entbehrlicher Fayencen und Steinzeuge“).

Bearbeitung
AE