Säbel, sog. "Malchus", 15. Jh. (?) (W 3046)

Säbel, sog. "Malchus", 15. Jh. (?) (W 3046)
Inv.Nr.
W 3046
Zugangsregisternr.
ZR 1935/92
Material
Metall
Maße
Länge 75,5 cm
Länge Klingenblatt 59,5 cm
Länge des Kreuzes 20 cm
Durchmesser Knauf 5,1 cm
Breite der Schulter 4 cm
größste Breite 6,8 cm
Sammlung
Waffen und Jagdkultur
Objektuntersuchung
kein Befund [mit Dank an Dr. Thomas Eser, GNM]
DatumProvenienz
18.12.1935Germanisches Nationalmuseum, erworben durch Kauf von Willi Wilbrand[1]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 konnte nicht eindeutig geklärt werden.

Der Säbel (Malchus) wurde 1935 zusammen mit weiteren Waffen, einem Degen und einem Birnhelm (W 3045, W 3047), vom Sammler Willi Wilbrand aus Darmstadt erworben. Das Museum tätigte bei Wilbrand mehrfach Erwerbungen (W 3004, W 3154, BA 1338, HG 9230 mit Ph.M. 3685).

Wilbrand bot zunächst den Degen (W 3045) zum Verkauf an, nach einem Besuch des damaligen Museumskonservators für Archiv, Münzkabinett und Waffensammlung August Neuhaus übersandte er zudem den Malchus (W 3046) sowie den Birnhelm (W 3047) zur Ansicht.

Zum Malchus vermerkte Wilbrand in seinem Angebot an das Museum, es handele sich um einen „Boden- wahrscheinlich Baggerfund aus dem Rheingau“, der von ihm „aus erster Hand als ‚altes Eisen‘ erworben“ und von ihm gereinigt und bearbeitet worden sei.[2]

Der Nachlass Wilbrands mit umfangreichen Unterlagen zu seiner Sammlung befindet sich heute im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt. Zum Prunkdegen werden dort Fotografien Wilbrands verwahrt.[3] Ein Schreiben des Zeughauses Berlin an Wilbrand bezieht sich vermutlich ebenfalls auf den Säbel: Leider sei dem Zeughaus der Erwerb „des von Ihnen angebotenen Malchus entgangen […], der uns allerdings durch Kahlert zu einem fast um das Zehnfache höheren Preis angeboten wurde, als Sie ihn nach Angabe von Herrn Rohde [Restaurator des Zeughauses, Anm. der Verf.in] jetzt an das Germanische Museum verkauft haben.“[4]  



[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu W 3046 (Kaufpreis 1.400 RM, zus. mit W 3045, W 3047). – HA GNM, GNM-Akten K 129, Ankaufsakten 1935/36, Schriftwechsel Wilbrand mit Zimmermann, GNM, 24.10.1935 (Nr. 6087), 5.11.1935 (zu Nr. 6444), 6.11.1935 (zu Nr. 6444, rückseitig), 7.11.1935 (Nr. 6359), 11.11.1935 (Nr. 6444), 15.11.1935 (Nr. 6444, rückseitig), 16.11.1935 (Nr. 6582), 17.11.1935 (Nr. 6596), 18.11.1935 (zu Nr. 6596); GNM-Akten K 3085, Hauptmuseumsfonds Ein- und Ausgabebelege 1935, Beleg Nr. 216/47, Quittung Wilbrand, 22.11.1935. – Zum Malchus s. auch HA GNM, GNM-Akten K 129, Ankaufsakten 1935/36, Schriftwechsel Wilbrand mit Zimmermann, GNM, 14.10.1935 (Nr. 5814). In dem Schreiben bietet Wilbrand u.a. einen Malchus zum Verkauf, der vmtl. mit W 3046 identisch ist; die Provenienzangaben (Bodenfund aus dem Rheingau) stimmen überein. Zimmermann lehnte das Angebot (zunächst) ab.

[2] HA GNM, GNM-Akten K 129, Ankaufsakten 1935/36, Wilbrand an Zimmermann, GNM, 11.11.1935 (Nr. 6444).

[3] Hessisches StA Darmstadt, NL Willi Wilbrand, O 13, Nr. 862.

[4] Hessisches StA Darmstadt, NL Willi Wilbrand, O 13, Nr. 832, Staatliches Zeughaus, Berlin, an Wilbrand, 4.12.1935.

Bearbeitung
AE