Alraune in Holzkästchen (Ph.M. 3685)

Der Minnekasten HG 9230 mit zugehöriger Alraune Ph.M. 3685 wurde 1937 über den Sammler Willi Wilbrand aus Darmstadt für 100 RM erworben. Das Museum tätigte bei Wilbrand mehrfach Erwerbungen (W 3004, W 3045, W 3046, W 3047,W 3154, BA 1338).

In diesem Fall trat Wilbrand als Vermittler auf. Im Oktober 1937 wandte er sich an das Museum mit dem Angebot eines Holzkastens, der „aus einem Nachlass“ veräußert werden sollte; in späteren Schreiben ist von der „Eigentümerin“ des Kästchens die Rede und davon, dass der Kasten „aus dem Besitz eines Arztes aus Rheinhessen“ stamme.

Im umfangreichen Nachlass Wilbrands, der im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt verwahrt wird, ließen sich zu dem Vorgang keine Unterlagen ermitteln.[2] Der Nachlass enthält allerdings einen Briefwechsel aus dem Jahr 1931, also zeitlich relativ nahe zur Erwerbung des Germanischen Nationalmuseums, mit der Witwe des Monsheimer Arztes Carl Fliedner (1853–1930), in dem es um Verkäufe aus dessen Nachlass geht.[3] Fliedner besaß eine größere Sammlung vor allem archäologischer Objekte.[4] Aus der Sammlung Carl Fliedner hatte Wilbrand dem Museum 1935 ein Kruzifix angeboten, dessen Kauf jedoch abgelehnt wurde.[5]

Es besteht daher die bislang nicht bestätigte Möglichkeit, dass das Minnekästchen aus dem Vorbesitz von Carl Fliedner stammt.