Seiler, Johannes
Johannes Seiler war Bildhauer und Maler in Nürnberg. Sein Vater, der Jurist Christoph Ritter von Seiler (Nürnberg 29.05.1822–11.10.1904 Nürnberg), ein Nachfahre der Nürnberger Patrizierfamilie Kreß von Kressenstein, war von 1861 bis 1893 zweiter Bürgermeister von Nürnberg, von 1856 bis 1860 im Verwaltungsausschuss des Germanischen Nationalmuseums tätig und 1878 Mitbegründer des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Über seine Mutter Marie Rhau war Johannes Seiler mit Georg Rhau verwandt. Seiler studierte an der Akademie München und war zunächst in München, später in Nürnberg tätig. Er war verheiratet mit Mathilde Herold.
Seiler überließ dem Germanischen Nationalmuseum regelmäßig Objekte, oft in größeren Konvoluten, sowohl als Leihgaben, Geschenke als auch Verkäufe. Bereits seit 1921 sind Zugänge verzeichnet, oft aus Nürnberger Patrizierbesitz. 1948 verfügte Seiler, dass seine Sammlung nach seinem Tod dem Germanischen Nationalmuseum vermacht werden solle. Laut Schenkungsurkunde hatte Seiler die Objekte von seinen Eltern geerbt. Auf einer Objektliste vermerkte Seiler jeweils die Provenienzen der einzelnen Objekte, die großteils aus Nürnberger Patrizierbesitz (Forster, Kreß, Holzschuher) stammen. Die letzten Zugänge erfolgten 1960 beziehungsweise 1966 aus dem Nachlass Seilers.
Quellen
Nürnberg, HA GNM, GNM-Akten K 39/96a, Vermächtnis Seiler
Literatur
Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Berlin 2007, S. 1424–1425
Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Ausgabe. Hrsg. von Rudolf Vierhaus. Bd. 9. München 2008