Hamburg, Enghalskrug, 1624 (Ke 2115)

Hamburg, Enghalskrug, 1624 (Ke 2115)
Inv.Nr.
Ke 2115
Inv.Nr. (alt)
HG 9624
Zugangsregisternr.
ZR 1942/87
Alternativer Titel
Schenkkrug
Material
Fayence, hellgelber, grob geschlemmter Ton, Scharffeuermalerei in Kobaltblau, weiße Zinnglasur, rissig und krakelig; Zinn (Deckel)
Maße
Höhe ohne Deckel 18,8 cm
Höhe mit Deckel 21 cm
Sammlung
Kunsthandwerk bis 1800
Objektuntersuchung
kein Befund
DatumProvenienz
30.10.1942Germanisches Nationalmuseum, erworben im Tausch von Ludwig (Josef Johann Ludwig, Antiquitäten, Gemälde)[1]
Die Provenienz für den Zeitraum 1933 bis 1945 ist bedenklich, es liegen Verdachtsmomente vor.

Der Enghalskrug wurde 1942 zusammen mit einem größeren Konvolut (Pl.O. 2816, Pl.O. 2817, Pl.O. 2818, HG 9625, Ke 337, WI 1862) beim Regensburger Kunsthändler Josef Johann Ludwig im Tausch erworben. Der Tausch erfolgte gegen Gm 1404, ein dem Umkreis des Kölner Meister des Marienlebens zugeschriebenes Tafelbild (Ecce Homo, um 1480), das im April 1941 beim Nürnberger Antiquariat Friedrich Neumann – Friedrich Ehrngruber für 7.800 RM angekauft worden war.[2]

Der beim Ankauf nach Hamburg lokalisierte Krug erscheint nicht im 1925 erschienenen Beitrag von Konrad Hüseler mit Katalogteil zu den Hamburger Fayencen in Museen und Privatsammlungen.[3] Möglicherweise weckte der Krug das Interesse des Museums aufgrund des Hakenkreuzornaments, zumindest ist dies besonders im Zugangsbuch hervorgehoben („mit Hakenkreuzhausmarke“).

Insbesondere angesichts des späten Erwerbsdatums und des Erwerbs im Tausch in einem größeren Konvolut kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden.



[1] Registrar GNM, Zugangsregister, Inventarbuch, Inventarkarte zu Ke 2115, HG 9624 (Tausch gegen Gm 1404).

[2] S. Registrar GNM, Eintrag im Zugangsbuch, S. 1897, zu Gm 1404 / ZR 1941/14.

[3] Konrad Hüseler: Die Hamburger Fayencen des 17. Jahrhunderts. In: Nordelbingen. Beiträge zur Heimatforschung in Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck, 4, 1925, S. 479–532.

Bearbeitung
AE